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Wer hat Erfahrung mit Medikamenten gegen Angst?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

14.02.2010 | 14:42 Uhr

Hallo! Ich wüsste gerne, ob jemand von Euch zeitweise oder längerfristig Arzneimittel gegen Angst eingenommen hat oder einnimmt - und welche Erfahrungen er damit gemacht hat.

Gibt es neben den bekannten Benzodiazepinen, die ja vordergründig ruhig stellen, Wirkstoffe, die direkt gegen Ängste eingesetzt werden können? Ich weiß wohl grob auch etwas über Antidepressiva, die nicht nur stimmungsaufhellend sondern wohl auch anstlösend wirken sollen. Zum einen wirken die erst nach längerer Einnahme, zum anderen fürchte ich als Tachykardie-Kandidatin die berüchtigte Nebenwirkung Pulsfrequenzerhöhung....

Gibt es Eurer Kenntnis nach Mittel, die schneller wirken und keine Nebenwirkungen aufs Herz haben?

Danke Euch!
PS: Mir ist absolut klar, dass auch eine psychotherapeutsche Maßnahme nötig ist.

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14.02.2010, 16:10 Uhr
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Hallöle
Ich hatte damals zu meinen schlimsten Zeiten opipramol bekommen,25mg.
(INSIDON ) hieß das Produkt,hat auch gut geholfen ,dauert eben 2-3 Wochen bis es richtig wirkt hat mir der Neurologe in zusammenarbeite mit meinem Kardiologe verschrieben hab es 2 Monate genommen....war ok,hatte auch keine Probleme damit mußte nur zwischen Beta Blocker und Insidon 2 h abstand halten.
Lg katja
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14.02.2010, 16:15 Uhr
Antwort
Hallo, Kristin,
wie ich ja mal irgendwo in diesem Forum beschrieben habe, habe ich nach meinen beiden Herzinfarkten auch eine Phase gehabt, in der ich schreckliche Angst hatte, dass das wieder passieren könnte. Ich habe damals ein Antidepressivum genommen (Wirkstoff Citalopram) und das hat mir durchaus geholfen. Allerdings bedurfte er dennoch einer Psychotherapie, und beides zusammen hat dann den Durchbruch bewirkt.
Medikamente ohne Nebenwirkungen gibt es leider nicht. Ob man sie aber bekommt, kann man vorher absolut nicht abschätzen, weil jeder Mensch anders darauf reagiert.
Alles Gute
Peter
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14.02.2010, 17:49 Uhr
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Hallo Peter, ich stelle gerade fest, Citalopram gehört zu den SSRI, von denen ich gelesen habe, dass sie höchst selten Herzrhythmusstörungen auslösen (deshalb wirst Du die Verschreibung auch nach Deinen Infarkten bekommen haben).

Kannst Du Dich erinnern, nach welcher Zeit etwa Du eine Wirkung an Dir beoachtet hast?

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14.02.2010, 18:10 Uhr
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Hallo, Kristin,
nach ungefähr 3 Wochen begann es bei mir zu wirken. Bei manchen dauert es bis zur optimalen Wirkung bis zu 6 Wochen. Wichtig ist, eine ausreichend hohe Dosis zu nehmen. Bei mir wurde mit 10 mg begonnen, es wirkte dann bei 30 mg. In dieser Dosis habe ich es gut 1,5 Jahre genommen, dann ausgeschlichen.
Wichtig ist es, im Falle einer Absetzung das Medikament LANGSAM auszuschleichen. Zwar sagen alle Ärzte und die Pharmaindustrie, dass es nicht abhängig macht und man es jederzeit absetzen kann, aber ich habe andere Erfahrungen und viele andere auch. Wenn man es aber LANGSAM ausschleicht, macht es fast nie Probleme.
Lieben Gruss
Peter
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14.02.2010, 18:11 Uhr
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Noch was Wichtiges: Ich musste damals mein Johanniskraut absetzen, 5 Tage warten und dann wurde erst mit Citalopram begonnen. Die beiden vertragen sich gar nicht gut, daher muss erst das Johanniskraut aus dem Körper raus.
Gruss
P.
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14.02.2010, 18:33 Uhr
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Hallo, Peter, Du schreibst gerade " Johanniskraut absetzen " Ich darf es zu Falithrom bzw. Macumar nicht nehme, - leider-
Oder nimmst Du diese Verünner garnicht? Ich fand es immer ganz gut, um die Ängste bissel in Griff zu bekommen.
Lb. Grüße, Sigrid
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14.02.2010, 18:38 Uhr
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Liebe Sigrid,
ich musste das absetzen, als ich auf Citalopram (Antidepressivum) eingestellt wurde.
Lieben Gruss
Peter
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14.02.2010, 18:48 Uhr
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Ja, Peter, ich hab das schon verstanden, mich hat interessiert, ob Du Johanniskraut mit Macumar nehmen durftest.
Danke, Si
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14.02.2010, 18:59 Uhr
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... die Wirkung früher einsetzen müsste, d. h., keine 3 Wochen Zeit sind? Was hätte man z. B. der jungen Frau empfohlen, die wahnsinnige Angst vor einer EPU hat und die 2 Wochen bis dahin überbrücken muss?

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14.02.2010, 19:18 Uhr
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Dann käme wohl nur ein Tranquilizer infrage (Benzoediazepam oder ähnliches), wovon ich persönlich aber immer Abstand nehmen würde. Gerade diese Wirkstoffgruppen machen innerhalb kürzester Zeit abhängig, bei manchen genügt bereits 2 Wochen Dauermedikation, um davon suchtmässig abhängig zu werden. Also ganz ehrlich: Dann stehe ich lieber 2-3 Wochen Angst durch als möglicherweise dauerhaft abhängig zu sein, oder einen Entzug durchmachen zu müssen. Als Medikament für "hin und wieder" könnte ich es mir für mich zwar auch nicht vorstellen, soll aber zumindest "Pausen in der Angst" ermöglichen.
Generell aber: Wenn das Ende einer Angstphase absehbar ist, es also nur um eine zeitlich sehr begrenzte Sache geht, würde ICH immer versuchen, das auszuhalten. Aber das kann natürlich nur jeder für sich entscheiden.
Lieben Gruss
Peter
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14.02.2010, 19:53 Uhr
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Danke, Peter, sehe ich genau so. Ich berichte gerne, wo bei mir der Schuh drückt: Ende des Monats gehe ich in Urlaub. Das ist zunächst eine tolle Sache, zumal mir aus anderen körperlichen Gründen die Wärme sehr gut tun würde. Aber ich fürchte den Flug, denn die schlimmsten Tachys hatte ich gerade während eines Fluges. Und der Aufenthalt selber wird mir sehr viel mehr Engagement und Verantwortung für den Ablauf abverlangen als der Alltagstrott zu Hause. Ich spüre, wie so langsam die Bedenken die Vorfreude überlagern. Bei so einer Gelegenheit merke ich, dass mir die Störungen mehr zusetzen, als ich es wahrhaben will.

Ich könnte mir in den Hintern beißen, dass ich nicht längst das Citalopram nehme, den die Tabs lagern doch zu meiner Überaschung in meinem Medikamentenschrank. Ganz sicher sind die Sedativa dazu keine Alternative. Für den Notfall habe ich sowas immer, aber ich knausere absolut mit der Einnahme. Deine Warnung ist berechtigt.

Hach, da könnte sich die Pharmaindurstrie noch was einfallen lassen.

Schönen Abend
Kristin

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15.02.2010, 08:57 Uhr
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liebe alle,
in mehreren klinischen studien hat sich das escitalopram ( nennen wir es mal die weiterentwicklung vom citalopram ) als überragend gegenüber den meisten anderen antidepressiva herausgestellt ( nur mal so zur info ). die pharmaindustrie hat sich schon längst etwas einfallen lassen, man muss sich halt immer erst mal überlegen, was man selbst will. so gibt es antriebssteigernde antidepressiva als auch antriebshemmende. allem gemeinsam ist aber, dass die antidepressive als auch angstlösende wirkung verzögert eintritt. nimmst du aber z.b. trimipramin ( z.b. stangyl-tropfen ), wirst du sehr schnell eine beruhigende wirkung feststellen ( würd mal grob sagen max 1-2 tage ). auch bei amitryptilin wirst du sehr schnell ruhiger ( sehr stark antriebshemmende wirkung ). sind halt beide aus dem bereich der trizyklischen ad, wo halt auch vermehrt mit anticholinergen nebenwirkung ( mundtrockenheit, gewichtszunahme, herzklopfen, etc. ) zu rechnen ist.auch wegen wechselwirkungen mit anderen medis sollte unbedingt immer nachgefragt werden.
lg
thomas
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15.02.2010, 10:09 Uhr
Kommentar
Hallo, Thomas,
der Hinweis auf Escitalopram ist gut, danke. Es wirkt vor allem schneller als Citalopram, nämlich bereits nach ca. 1 bis 1,5 Wochen. Allerdings wird es von Ärzten ungern verschrieben, da es wesentlich teurer als Citalopram ist, und ausser einem schnelleren Wirkeintritt keinerlei nachweisbare Vorteile gegenüber Citalopram zu haben scheint. Von Citalopram kosten 100 Stück in der Dosis 20 mg ungefähr 35 EURO, von Escitalopram kosten 100 Stück in der 20-mg-Dosis gut 250 EURO. Das überlegt sich ein Arzt dreimal, ob er es nur wegen eines zeitlich-wirkenden Vorteils verschreibt.
Der Kommentar unter in diesem Link fasst das zusammen:
http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk03b-03.html
Schönen Gruss
Peter
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15.02.2010, 10:12 Uhr
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Der in dem Link angegebene viel geringere Preisunterschied zwischen Citalopram und Escitalopram erklärt sich daraus, dass der dort erwähnte Studienvergleich von 2003 ist. Mittlerweile ist Citalopram bedeutend billiger geworden, Escitalopram leider noch nicht.
P.
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15.02.2010, 10:27 Uhr
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Beim oberflächlichen Googlen bin ich zunächst auf gar keinen Unterschied zwischen Citalopram und Escitalopram gestoßen. Der frühere Eintritt der Wirkung wäre bei mir ja entscheidend, aber als Kassenpatientin sehe ich da für mich keine Chancen. Ich habe nachher einen Termin beim Hausarzt.

Das Trimipramin klingt sehr verlockend, aber die allseits zu findende Nebenwirkung auf Erregungsüberleitungsstörungen schreckt mich ab. Stöhn.

Aber habt Dank für alle Hinweise, sehr super!

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15.02.2010, 10:30 Uhr
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Patienten mit schwerer Depression brauchen ein Medikament, das rasch und zuverlässig wirkt und darüber hinaus gut verträglich ist. So kann die Compliance langfristig gesichert werden. Escitalopram schneidet in der Kombination von Wirksamkeit und Akzeptanz besser ab als andere moderne Antidepressiva und ist damit ein Medikament der ersten Wahl für die akut- und rezidivprophylaktische Therapie bei depressiven Erkrankungen.
Etwa ein Drittel der ambulant behandelten und fast alle der stationär versorgten depressiven Patienten leiden an einer schweren Depression mit verlängerten Krankheitsepisoden, hohem Rückfallrisiko und häufigen Komorbiditäten. Dieses oft komplexe Krankheitsbild stellt besondere Herausforderungen an die Therapie. "Es sollten vorzugsweise Antidepressiva verordnet werden, die nachweislich auch bei schwerer Depression helfen", betonte Prof. Dr. Dr. Michael Bauer vom Universitätsklinikum Dresden.
Eine solche Wirksamkeit sei in der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) für Escitalopram belegt. So zeigten die Daten einer Langzeitstudie mit schwer depressiv Erkrankten (MADRS*-Wert ≥ 30), dass Escitalopram signifikant mehr Patienten in Remission bringt als eine Behandlung mit Paroxetin (p
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15.02.2010, 10:30 Uhr
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Den Stellenwert von Escitalopram als Mittel der ersten Wahl nicht nur bei schwerer Depression unterstreicht u. a. eine aktuelle, unabhängige Meta-Analyse. Demnach bietet der SSRI das beste Profil hinsichtlich Wirksamkeit und Akzeptanz. Eine hohe Therapieakzeptanz zu Behandlungsbeginn ist wichtig für eine ausreichend lange Therapiedauer, durch die das Rezidivrisiko gesenkt werden kann. Eine US-amerikanische Studie unter Einbeziehung von fast 44.000 Patienten-Daten ermittelte, dass eine hohe Anzahl der auf Escitalopram eingestellten Patienten über sechs Monate bei dieser Medikation blieb. Im Vergleich zu anderen SSRIs (Citalopram, Fluoxetin, Paroxetin) war seltener ein Medikamentenwechsel nötig. Eine wohlüberlegte initial gewählte Therapie kann nach Anga-ben von Bauer wesentlich zu einer verbesserten Compliance beitragen.
Der Zeitfaktor ist von hoher Relevanz
Einer der Gründe für Compliance-Probleme ist nach Angaben von Professor Dr. Göran Hajak von der Universität Regensburg die lange Wirklatenz vieler Antidepressiva. "Ein möglichst früher Wirkeintritt fördert die Therapietreue und ist darüber hinaus für das Erreichen einer Remission von großer Bedeutung", sagte Hajak mit Hinweis auf die Ergebnisse einer gepoolten Analyse von fünf placebo-kontrollierten Studien mit mehr als 1.600 depressiven Patienten. Der rasche Wirkeintritt von Escitalopram ist auch gegenüber anderen modernen Antidepressiva dokumentiert: Im Vergleich zu Citalopram (10 und 20 mg/Tag) erreichte
Escitalopram (10 mg/Tag) bereits nach einer Woche eine signifikante Verbesserung des MADRS-Wertes (p anhaltenden Remission (p Escitalopram liegen sollte.
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15.02.2010, 10:31 Uhr
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Escitalopram (Cipralex®) hat eine starke, rasch einsetzende antidepressive Wirkung bei guter Verträglichkeit und hebt sich in diesen wichtigen, patientenrelevanten Parametern von anderen Antidepressiva ab. Von einer Therapie mit
Escitalopram profitieren auch Patienten mit schwerer Depression, bei denen eine Compliance-fördernde Medikation, wie Bauer erklärte, den besten Behandlungserfolg verspricht.
* Montgomery-Asberg Depression Rating Scale
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15.02.2010, 10:39 Uhr
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Mit der Zulassungserweiterung für die Therapie von generalisierten Angststörungen (GAD) profitieren jetzt auch Patienten mit diesem Krankheitsbild von der raschen und starken anxiolytischen Wirkung von Escitalopram, so Professor Borwin Bandelow, Göttingen. (1) Bisher war der superselektive SSRI zur Depres-sionsbehandlung sowie zur Therapie der Panik und der sozialen Phobie zugelassen.
Für Bandelow ist dabei die hohe Konsistenz der Daten für alle Indikationen bemerkenswert. Bei der Akutbehandlung der GAD zeichnete sich Escitalopram durch eine frühe Anxiolyse nach der ersten Therapiewoche und eine signifi-kante Überlegenheit gegenüber Plazebo bis zum Ende der achtwöchigen Behandlung aus.2 Innerhalb der Erhaltungstherapie ist Escitalopram bei signifikant geringerer Abbruchrate wegen unerwünschter Wirkungen nach 24 Wochen ebenso wirksam wie Paroxetin.3 Und auch in der Rezidivprävention erwies sich der innovative SSRI als äußerst wirksam: Das Risiko eines Rückfalls ist unter Plazebo vierfach höher als unter Escitalopram.4
Die generalisierte Angststörung, die mit einer Lebenszeitprävalenz von 5,1 Prozent eine der häufigsten Angsterkrankungen darstellt, ist eine Krankheit des Sorgens und Grübelns. Die lang anhaltenden Ängste beziehen sich vor allem auf die eigene Person oder Familienangehörige. Im Mittelpunkt stehen die Angst vor Krankheit oder Tod, vor finanziellen Problemen oder Arbeitsplatzverlust. Angesichts der hohen Komorbidität von bis zu 70 Prozent bei Angst- und affektiven Störungen biete Escitalopram den Vorteil, dass beide Symptombereiche eines Patienten mit einem Medikament hochwirksam behandelt werden könnten, so Bandelow.
Signifikante Überlegenheit bereits nach der ersten Therapiewoche
Bei generalisierten Angststörungen gelten SSRI als Mittel der Wahl. Die Studiendaten, die für Escitalopram bereits jetzt vorliegen, gehen laut Bandelow deutlich über die für die Zulassung notwendigen Anforderungen hinaus. Die gepoolte Auswertung von drei Akutstudien mit dem gleichen Studiendesign, in denen insgesamt 856 ambulant behandelte Patienten acht Wochen mit 10 bis 20 mg/d Escitalopram oder Plazebo behandelt wurden, zeigt bereits nach der ersten Therapiewoche eine signifikante Besserung des HAM-A-Gesamtscore (p
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15.02.2010, 10:40 Uhr
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Wirksam in der Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe der GAD
Escitalopram verfügt bereits jetzt über eine der besten, aktuell vorliegenden Datenbasen in der Langzeittherapie der generalisierten Angststörung, so Bandelow. In einem randomisierten doppelblinden Langzeitvergleich über 24 Wochen wurden 123 Patienten mit 10 bis 20 mg/d Escitalopram oder 20 bis 50 mg/d Paroxetin behandelt.3 Beide SSRI führten zu einer signifikanten Besserung der Angstsymptome. Die Respon-serate war mit 78,3 Prozent unter Escitalopram numerisch etwas höher als unter Paroxetin (62,3 Prozent). Allerdings brach unter Paroxetin mit 22,6 Prozent fast jeder vierte Studienteilnehmer die Therapie wegen unerwünschter Wirkungen vorzeitig ab. Dies geschah signifikant häufiger als unter Escitalopram (6,6 Prozent). Auch die Inzidenz aller Neben-wirkungen war unter Paroxetin höher als unter Escitalopram.
Aufgrund der hohen Chronifizierungsneigung ist bei schweren Verläufen eine Rezidivprophylaxe nötig. In der bisher längsten Präventionsstudie mit einem Behandlungszeitraum von bis zu 76 Wochen war das Risiko eines Rückfalls mit 18,8 Prozent vs. 56,1 Prozent (Hazard Ratio: 4,04) unter Plazebo vierfach höher als unter Escitalopram.4
Seit seiner Einführung hat sich Escitalopram in einem breiten Indikationsspektrum von Affekt- und Angststörungen als innovative Weiterentwicklung nicht nur in der Gruppe der SSRI durchgesetzt. Wichtigste Merkmale sind die rasche und starke Wirksamkeit sowie eine gute Verträglichkeit, die in allen Indikationen durch die Zulassungsstudien dokumentiert wurden.
Gegenüber dem dual wirksamen Antidepressivum Venlafaxin führte Escitalopram bei leicht bis mittelgradig depressiven Patienten im Mittel 5 Tage früher zu einer stabilen Response.5 Für Volz ist das auch aus Patienten-sicht ein substanzieller klinischer Vorteil. Aber auch bei Patienten mit Panikstörungen und sozialer Phobie führt Escitalopram mit der Startdosis von 10 mg/d bereits nach 1 bis 2 Wochen zu einer Symptombesserung.6
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15.02.2010, 10:49 Uhr
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Lieber Thomas,
das weiss ich alles.
Und bei mir rennst Du mit der Medikation Escitalopram offene Türen ein.
ICH halte es für einen GRAVIERENDEN Vorteil, dass Escitalopram statt in 3-6 "nur" innerhalb von maximal 1,5 Wochen wirkt (aber ehrlicherweise muss auch gesagt werden, dass es nicht bei allen wirkt! Ich hatte in meiner Beratungsstelle mehrere Patienten, bei denen SSRI nicht gewirkt haben, das ist ja auch bekannt, und auch Escitalopram macht da keine Ausnahme).
Aber was nutzt es, dass es UNS überzeugt, wenn die Ärzte es ungern verschreiben bzw. manche lehnen das sogar rundweg ab, weil "Citalopram genauso gut ist, man muss sich halt nur etwas gedulden" (ziemlich wörtliches Zitat eines mir persönlich bekannten Psychiaters).
Es geht mir hier nicht um Studien und um Möglichkeiten, sondern darum, wie die tägliche Praxis aussieht, und die ist leider in Sachen Escitalopram mies.
Schönen Gruss
Peter
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15.02.2010, 10:50 Uhr
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Kristin,
frag mal Deinen HA, ob er Dir Escitalopram verschreibt. Ich bin wirklich auf seine Meinung gespannt.
Lieben Gruss
Peter
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15.02.2010, 11:08 Uhr
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da sind natürlich die besten studien machtlos :-)...........und man darf ja auch nicht vergessen, dass am wirkungsvollsten die kombination aus medi + therapie ist.
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15.02.2010, 11:29 Uhr
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"und man darf ja auch nicht vergessen, dass am wirkungsvollsten die kombination aus medi + therapie ist."
Absolute Zustimmung, Thomas.
Gruss
Peter
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15.02.2010, 13:08 Uhr
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Es war wie befürchtet. Ein langer Vortrag darüber, dass ein teures Medikament, das sich nicht unterscheidet vom Vorgängerpräparat, wirksam vermarkt werden soll. Angeblich sind die Ärzte reihenweise vor diesem und anderen Präparaten gewarnt worden. Von einer schnelleren Wirkung wusste mein HA gar nichts.

Also, außer der Verschreibung von Tavor (in geringster Dosierung) für den Flug hat das Ganze nichts gebracht.

Liebe Grüße an Euch
Kristin

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15.02.2010, 13:57 Uhr
Kommentar
Hallo, Kristin,
dass Escitalopram schneller wirkt, kann Dein Arzt nicht wegreden. Es IST so, das sagen selbst pharmakritische Leute.
Ob ich allerdings Tavor nehmen würde, weiss ich nicht, zumal es, wenn man es nicht gewohnt ist, bei den ersten Einnahme starken Schwindel und Müdigkeit bewirken kann. Und wie gesagt, bereits nach 2 Wochen regemässiger Einnahme KANN Abhängigkeit entstehen.
Klar, DU musst das wissen, ich würde es jedenfalls nicht machen.
Lieben Gruss
Peter
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17.04.2018, 12:35 Uhr
Antwort

Hi,
im vorigen Sommer bekam ich zum ersten Mal eine Panikattacke. Ich hatte plötzlich ein Angstgefühl und glaubte, an Herzinsuffizienz sterben zu können..  
Mein Hausarzt führte EKG und könnte keinerlei organische Ursache finden, und ich wurde zur Sicherheit ins Krankenhaus eingewiesen..Ein paar Tage nach kam die nächste Attacke, ich hatte Todesangst..und solche Zustände hatte ich in der Folgezeit öfter. Endlich stellte mein Arzt die Diagnose Angststörung. Ich bekam eine Überweisung zum Psychologen und für die Zwischenzeit Diazepam 5 mg verschrieben. Dieses Medikament hat mir von der ersten Einnahme an sehr geholfen. Ich habe es nich regelmäßig eingenommen, nur bei Bedarf. Die Wirkung hat schnell eingesetzt, schon nach 15 Minuten löschte sich das Angstgefühl auf. Von den beschreibenen möglichen Nebenwirkungen, habe ich gar nichts bemerkt. Ich habe Diazepam 5 mg bei einer online Apotheke bestellt, die Lieferung war sehr schnell, ohne Zollkontrolle. Es ist sogar möglich, verschiedene Präparaten ohne Rezept günstig kaufen. Nach etwa Zeit verschwanden die Panikattacken völlig, ich habe aber immer noch ein paar Diazepam in der Hausapotheke (für den Fall der Fälle).
LG
Lisa

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