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Tachykardie nach Ablation

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

27.03.2010 | 17:39 Uhr

Hallo,

ich suche hier nach Antworten bezüglich meiner wieder aufgetretenen Tachykardie. Ich hatte vor ca. 5 Monaten eine EPU mit Ablation, die laut Ärzten auch erfolgreich war. Nach der Ablation hatte ich zwar noch leichte Probleme mit Übelkeit im liegen und Extraschlägen, was sich aber schön eingeränkt hat. Nur der Blutdruck will noch nicht so richtig. Nehme weiterhin Biso 2,5 mg pro Tag. Damit ging´s.

Vor 1 1/2 Wochen habe ich mich erkältet. (hatte keine Stimme mehr und starken Reizhusten, ansonsten keine weitern Beschwerden) Habe mit Salzwasser gegurgelt, viel Tee und Wasser getrunken und Bonbons geschlutscht. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Stimme war wieder voll da, nur der lästige Reizhusten wollte nicht besser werden. Also hab ich mir aus der Apotheke Kapseln und Pastillen gegen Reizhusten geholt. Am selben Abend hatte ich eine heftige Tachykardie und starke vermehrte Extrasystolen, so dass ich gezwungen war, den Notarzt zu rufen. Ich bin total deprimiert, weil ich Angst habe, dass nun alles umsonst war und ich wieder von vorn anfangen muss.

Im Krankenhaus wurden wieder einmal nur die üblichen Tests gemacht. Langzeit-EKG, Blut-Check,Lunge geröntgt, Schildrüsenwerte... Alles ohne Befund-wie immer. Habe die Ärztin darauf hingewiesen, dass ich Kapseln gegen Reizhusten eingenommen habe (Silomat) und das auf dem Beipackzettel steht, dass diese Tachykardien bei Überdosierung auslösen können (hab ich leider zu spät gelesen). Sie denkt nicht, dass es von den Pastillen kommt.

Nun meine Fragen:

Ist es doch möglich, dass ich durch Medikamente die Tachykardie ausgelöst habe?

Welche Untersuchungen kann man noch machen lassen, um die Ursachen für Blutdruckschwankungen, Tachikardien und Extrasystolen herauszufinden?

(Frage deswegen, weil ich im Krankenhaus des öfteren mitbekommen habe, dass andere Patienten z.B. ein CT, MRT bekommen oder auch Urin sammeln müssen. Klage auch seid langen über Spannungskopfschmerzen morgens nach dem aufstehen. Die rechte Kopfhälfte fühlt sich taub an. Dies wird aber nicht ernst genommen. Bin mit 29 Jahren wohl noch zu jung für spezielle Untersuchungen, oder kann man diese einfordern?)

Wurde nun aus dem Krankenhaus entlassen. Muss nun 5mg Biso nehmen. Mein Blutdruck schwankt sehr stark. Fühl mich schlecht, mal wieder voll fit. Mein Puls dagegen ist nun fast konstant bei 55-65 (vorher 78-90). Muss sich der Körper erst an die Dosis gewöhnen?

Seid lieb gegrüßt.

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27.03.2010, 17:59 Uhr
Antwort
Hallo Mandy,
ja, das kann schon sein, dass Medikamente eine Tachykardie auslösen. Ganz bekannt ist das bei bestimmten Medikamenten, die inhaliert werden, um die Bronchien zu erweitern. Ich habe zu diesem Zweck mal Salbutamol verschrieben bekommen und das hat auch Tachykardien ausgelöst, mein Rhythmus wurde insgesamt viel unruhiger. Da du am gleichen Tag nach Einnahme des Medikaments die Tachykardie hattest und seitdem nicht mehr (richtig?), dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, das sie dadurch ausgelöst wurde. In dem Fall müsste auch nicht weiter nach der Ursache gefahndet werden.
Extrasystolen sind, das wirst du schon oft gehört haben, nervig, aber nicht gefährlich. Die hat jeder mal, nur manche Leute bemerken sie nicht und andere spüren jede einzelne. Abklären muss man die nicht weiter.
Zu den Blutdruckschwankungen kann ich nicht wirklich was sagen. Aber ich glaube kaum, dass ein CT oder MRT hilfreich wären, um die Ursache zu finden. Einen Herzultraschall hast du ja sicherlich gehabt, oder? Und eine Langzeit-Blutdruckmessung auch? Wenn nicht, dann könnte man vor allem die Langzeitblutdruckmessung nochmal machen und du schreibst bei jeder Messung genau auf, was du gerade machst (und z.B. auch wieviel du getrunken hast, ob Kaffee dabei war usw.). So wäre es vielleicht möglich die Schwankungen mit irgendwelchen "Ereignissen" zu korrelieren.
Urin sammeln macht man bei Verdacht auf bestimmte Nierenerkrankungen. Es gibt unter anderem Nebennierentumoren, die bestimmte Hormone verstärkt produzieren, z.B. Adrenalin. Dadurch, dass mehr Adrenalin freigesetzt wird, befindet sich der Körper quasi ständig in einer Stresssituation und reagiert darauf auch mit einem schnellen Herzschlag. Im Urin kann man Hinweise auf diese Erkrankung finden (beim sog. Conn-Syndrom wird z.B. verstärkt Kalium ausgeschieden).
LG
Inga
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27.03.2010, 18:25 Uhr
Kommentar

Hallo Inga,

danke für die schnelle ausführliche Antwort.

Eine 24Std.-Blutdruckuntersuchung wurde schon gemacht. Aber wie das immer so ist, ist gerade da nichts zu finden.Hab auch schon von Nebennierentumoren gehört, die Adrenalin produzieren und somit den Blutdruck in die Höhe treiben. Mich ärgert es nur, dass bei jungen Patienten solche Tests nicht gemacht werden, warum auch immer. Wenn man schon mehrere Tage im Krankenhaus verbringt, ist es doch ein leichtes solch einen Test zu machen, um Nierenschäden ausschließen zu können, sollte man meinen. Ein CT oder MRT könnte auch meine Kopfschmerzen, die ich fast täglich habe, abklären...

Ich möchte, wie alle hier bestimmt auch, wieder beschwerdefrei und normal leben. Ständig kontrolliert man sich selbst, horcht in sich hinein. Das alles hatte ich endlich hinter mich gelassen...und nun der Rückschlag. Die Angst, was ist, wenn das beim Einkauf passiert oder besser noch auf einen 9 Std. Flug?

Man möchte doch nur Klarheit, bzw. wissen was die Auslöser sind, um diese wenigstens meiden zu können. Die Forschung ist so weit. Man zahlt jeden Monat seine Beiträge...warum werden dann nicht alle Tests ausgeschöpft. Man sollte doch annehmen, dass die Kassen daran interessiert sind, dass ihre Mitglieder lange gesund bleiben...das kostet denen dann doch auch weniger.

Liebe Grüße,Mandy

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27.03.2010, 19:28 Uhr
Kommentar
Hallo Mandy,
ich kann dich gut verstehen. Ich (26J) hatte selber ab meinem 17.Lj mit extremen Blutdruckschwankungen zu tun. Abladiert wurde ich auch schon mehrmals.
Als ich damals die extremen RR Probleme hatte, wurde zuerst ne Langzeit-Blutdruckmessung gemacht. Dabei kam heraus, dass mein RR durchschnittlich bei 160/110 lag, Spitzenwert bei 220/140, nächtlicher Blutdruckanstieg...Daraufhin folgten folgende Untersuchungen um eine sekundäre Ursache auszuschließen und Folgeschäden abzuklären:
Echo, Sono von den Nieren, Nierenscintigraphie, CT vom Kopf und vom Abdomen, Langzeit-EKG, Langzeit-RR, zahlreiche Blutabnahmen, mehrfach 24std. Sammelurin, Belastungs- EKG.....- also das volle Programm.
Kopfschmerzen können auch ein Anzeichen für ein hohen Blutdruck sein.
Liebe Grüße
Yvonne
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