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TIA/ PFO Verschluss Ticket zur privaten Odyssee

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

12.09.2019 | 12:26 Uhr

Sie sind kerngesund! Das höre ich seit 52 Jahren. Ich habe 10 Kinder auf die Welt gebracht, gesund gelebt, viel Sport betrieben und war, glaube ich, glücklich und wie gesagt,für die Ärzte kerngesund. Bis im März dieses Jahres. Das erste Mal im Leben musste ich die Bekanntschaft mit einer echten Grippe machen. Drei Wochen war ich knock out. Es dauerte noch zwei Wochen bevor ich langsam meine Sporteinheiten wieder aufnehmen konnte. 

Im April habe ich dann ein Ticket zu meiner eigenen, privaten Odyssee bekommen. Beim frühstücken bekam ich einen TIA ( einen kleinen Hirninfarkt ), Krankenhausaufnahme mit allem drum und dran. Endlose Untersuchungen, nichts konnte man finden. Über Tage war ich mit einem Monitor verbunden, MRI, CT, EEG, ETT und last but not least TEE (ein Ultraschall über die Speiseröhre )...das Ergebnis schlug ein wie eine Bombe: Sie haben einen angeborenen Herzfehler, ein sogenanntes PFO, ein Loch in der Zwischenwand der Vorhöfe. Dies wird wahrscheinlich der Grund des Blutgerinnsels gewesen sein, das den TIA ausgelöst hat. Wir raten ihnen an, dieses Loch schliessen zu lassen. Minimalinvasiv! So die Ärzte...

Nach 10 Kindern und 52 Jahren soetwas! Ich wollte es genau wissen, ich ging zu verschiedenen Professoren und Doktoren mich informieren, ob so ein Verschluss wirklich Sinn machen würde. Ich bekam von Allen die gleiche Auskunft...absolut, in Ihrem Fall sollten Sie das PFO verschliessen lassen um weitere Rezidive so weit wie möglich ausschliessen zu können. Also habe ich im August das PFO verschliessen lassen.

Am Tag nachdem Eingriff fühlte ich mich schlecht, Druck auf meinem Brustkorb, Stechen im linken Arm und irgendwie zwickte was am Herzen ( vielleicht war das auch nur eingebildet ) trotzdem wurde ich nach Hause entlassen. Ich kam die darauf folgenden Tage nicht wirklich auf die Beine. Ich blieb kurzatmig und der Druck auf dem Brustkorb blieb. Mehr und mehr merkte ich meine Extrasystolen zurück ( hatte ich früher immer schon mal zwischendurch aber laut Ärzten waren diese absolut harmlos, eigentlich nicht erwähnenswert) auch fing mein Herz mehr und mehr an zu klopfen. Es war unangenehm für mich auf der Seite oder auf dem Rücken zu liegen. Ich ging zum Kardiologen zu einer Kontrolle, zwei Wochen nach dem Eingriff, alles war in Ordnung ( wie immer ). Zwei Tage später fühlte ich mich zunehmends schlechter. Mein Puls ging auf einmal von 70 nach 110 und zurück. Auf meiner Applewatch machte ich ein kleines EKG, welches mir mitteilte, dass es uneindeutig wäre und ich besser Kontakt mit meinem Kardiologen aufnehmen sollte, was ich auch tat. Ich schickte dieses kleine EKG an ihn durch. Prombt bekam ich einen Anruf von ihm... alle Medikamte umstellen, Sie haben Vorhofflimmern... Häääää? Was habe ich? Ich konnte nichtst mehr verstehen, alles was ich wollte, war, daß es wieder so wird wie früher, eben alles gut. Jetzt wird es schlimmer und schlimmer. Wieder 2 Tage später musste ich zur Notaufnahme, es ging mir richtig schlecht. Mein Kreislauf war völlig aus seinem Gleichgewicht gekommen und mein Herschlag schaukelte von 40 bis 180 Schlägen.   Es war, als ob mein Herz ein Eigenleben führen wollte, jetzt war Rock´n Roll angesagt.

Mit Elektroschocks konnte man mein Herz ersteinmal überreden wieder in den sogenannten Sinusrhythmus zurück zu kehren. Ich wurde wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Übrig blieb ein total verunsichertes Ich mit 1000 und einer Frage, die ich nicht in Worte fassen konnte. Ja Vorhofflimmern...und jetzt? Zuhause ging es immer noch nicht besser, 4 Tage später habe ich mich dann wieder zur Notaufnahme begeben. Mein Herzschlag rutschte auf 38-40 Schläge runter, blieb dort für ein paar Minuten und ging dann auf 110 hoch. Wieder wurde ich für einige Tage observiert. Medikamente wurden wiederum umgestellt. in 2 Monaten wollen die Ärzte die Medikamente absetzen und dann beobachten, was das Herz macht. Sollte es wieder zum Vorhofflimmer kommen, möchten sie gerne eine Ablation bei mir vornehmen...ist ja  Minimalinvasiv!

Ich weiß im Moment nicht wirklich mehr weiter. Vielleicht ist ja jemand in diesem Forum, der ähnliches erlebt hat und sich mit mir ausstauschen möchte. Wenn man die Ärzte hört, ist alles nicht so wild, es gibt immer Mittel und Wege. Sie vergessen, dass ich kein Auto bin, ich lebe und darum denke ich. 

Vielen Dank an Alle, die bis hierhin gelesen haben 

Jule

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Bisherige Antworten
Community-Managerin
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04.10.2019, 13:52 Uhr
Antwort von Community-Managerin

Hallo liebe Jule,

ich habe Ihren Beitrag gelesen und kann Ihre momentane Verzweiflung verstehen.

Eine solche Diagnose und die jetzige Verschlechterung Ihrer Situation ist sicherlich ein Schock.

Wie geht es Ihnen denn mittlerweile nach der Umstellung der Medikamente?

Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass es Ihnen mittlerweile wieder besser geht.

Viele Grüße

Victoria

Lifeline - Community-Managerin

 

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