Avatar

Herzbeschwerden oder doch die liebe Wirbelsaeule???

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

09.08.2008 | 17:36 Uhr
Hallo ihr Lieben,
habe schon des oefteren im Forum verschiedene Aerzte um Rat gefragt und probiere es jetzt mal im Selbsthilfeforum, vielleicht hat der eine oder andere einen Tipp.
Ich bin 33, weiblich, habe drei Kinder (alle noch klein). Habe seit gut 2 Jahren Probleme, habe staendiges Ziehen auf der linken Seite, faengt unter der Achsel an und zieht sich dann runter bis fast zur Huefte, meine linke Schulter schwerzt, die Schulterblaetter tun weh, unter dem linken Schulterblatt stichts und schmerzt. Auch die Muskeln an der linken Halsseite schmerzen, ich bin oft schwindelig. Wenn ich meine Kleine trage (10 Monate) hab ich das Gefuehl jemand schnuert mir die Kehle zu und ich hab einen unheimlichen Druck linksseitig auf der Brust. Meine Beschwerden sind alle links - deshalb entstand irgendwann mal die Angst etwas am Herzen zu haben. Ich ging zum Internisten/Kardiologen und es wurden einige Echos, normale EKG's, Langzeitegk, gemacht. Beim Echo wurde ein kleiner Perikarderguss festgestellt, der aber so minimal ist, dass dieser nicht solche Symptome machen wuerde - wurde mir versichert!!! Meine Angst ist aber geblieben, weil ich diese Symptome mittlerweile jeden Tag habe, mehrmals am Tag, um nicht zu sagen, ich bin eigentlich nicht mehr schmerzfrei.
Ich habe so unendlich Panik, dass dies Durchblutungsstoerungen sind, also Angina Pectoris Beschwerden. Vor kurzem wurde dann noch ein Belastungsekg gemacht, dass wohl auch in der Norm war (weiss leider nicht bei wieviel Watt, mein Puls ging bis 150).
Kennt sich jemand aus mit Angina Pectoris Beschwerden aus???
Ich kann nicht glauben, dass dies so wie der Arzt sagte alles von der Wirbelsaeule kommt.
Vielen herzlichen Dank fuer Eure Antworten.
Hanna

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

2
Bisherige Antworten
Avatar
Beitrag melden
09.08.2008, 19:45 Uhr
Antwort
Hallo Hanna
AP-Beschwerden werden sehr individuell verspürt. Ich habe dazu in Medizininfo.de folgendes gelesen:
"Meistens sitzen die Schmerzen im Brustkorb hinter dem mittleren oder auch unteren Bereich des Brustbeins. Von dort aus können sie aber auch ausstrahlen auf die Innenseiten von Arm und Hand. Die Schmerzen können sowohl rechts, als auch links auftreten. Typisch sind auch Schmerzen im Unterkiefer, Ausstrahlungen in den Rücken und in den Bauch. In diesen Fällen denken Betroffenen oft nicht daran, dass die Ursache der Schmerzen ihr Herz sein könnte."
Ich kann das gelesene insofern bestätigen, als dass sich bei mir die Schmerzen unter Belastung (auf Fussmärschen bergauf und im Fitnesstudio auf dem Ergometer) im oberen Bereich des Brustkorbes unter dem Brustbein bemerkbar machten und in die Oberarme ausstrahlten. Der brennende Schmerz war so heftig und einengend, dass ich jeweils gezwungen war anzuhalten bzw. stehen zu bleiben. Der Anfall dauerte immer ca. 15 Minuten, bis er wieder abgeklungen war. Wenn bei dir keine Risikofaktoren, wie familiäre Vorbelastung, Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte etc. vorliegen und alle andern erwähnten Abklärungen keinen Verdacht auf Durchblutungsstörungen ergaben - und das dürfte ja wohl so sein - brauchst du dir keine Gedanken über dein Herz machen. Aber ich kann deine Aengste verstehen.
Veränderungen an der Wirbelsäule, eingeklemmte Nerven und Muskelverspannungen können genau so Beschweren, wie du sie beschreibst, verursachen. Ich kenne dies aus eigener Erfahrung. Versuche es einmal bei einem Rückentherapeuten. Ich wünsche dir alles gute.
m.f.G. Willi B.
Avatar
Beitrag melden
10.08.2008, 11:44 Uhr
Antwort
Hallo, Hanna,
in Ergänzung dessen, was Willi geschrieben hat, möchte ich noch sagen, dass von der Hals- und Brustwirbelsäule aus viele Nervenstränge abgehen, die in den Brustkorb hineinreichen. Wenn also der Rücken geschädigt ist, kann das durchaus vorne im Brustkorb drücken und weh tun.
Wurde denn bei Dir ein BELASTUNGS-Ekg gemacht? Ich lese zwar von normalem und Langzeit-EKG, aber nichts vom Belastungs-EKG. Eigentlich kann man nur mit einem solchen relativ sicher ausschliessen, ob AP vorliegt, zumindest dann wenn hoch genug belastet wird. Bei mir war 11 Stunden vor meinem ersten Infarkt das Ruhe-EKG völlig in Ordnung. Das soll Dir keine Angst machen, aber bei Verdacht auf AP (auch wenn der Patient diesen Verdacht selbst hat), sollte man ein Belastungs-EKG machen. Wenn das in Ordnung ist, kannst Du relativ sicher sein, keine AP zu haben. Zumal Du durch das viele Tragen und die drei Kinder ziemlich "prädestiniert" für eine Rückenproblematik bist.
Alles Gute
Peter
Beitrag melden
10.08.2008, 14:34 Uhr
Kommentar
Hallo Peter, Hallo Anna
Ich bin kein Experte, aber es ist mir noch folgendes eingefallen.
Seit meiner Herz-OP werde ich jährlich im Herz-Zentrum durchgecheckt (Labor, Ruhe-EKG, Belastungs-EKG etc.). Im vergangenen Jahr erklärte mir der Kardiologe nach dem Belastungs-EKG, dass er in einer Woche noch eine so genannte Echo Kardiographie unter Belastung vornehmen möchte. Wenn diese gut ausfällt, können wir auf der sicheren Seite sein, erklärte er. In irgend einer medizinischen Abhandlung habe ich zudem gelesen, dass diese Art Untersuchung mit Geräten neuster Technologie aussagekräftiger sein soll, als das Belastungs-EKG. Wird offenbar praktiziert, wenn sich das Belastungs-EKG nicht ganz sicher interpretieren lässt, vor allem bei Patienten unter gewissen Herzmedikamenten. Peter, ansonsten kann ich mich Deinen Ausführungen nur anschliessen.
Ich wünsche noch einen schönen Sonntag W.B.
Beitrag melden
10.08.2008, 17:25 Uhr
Kommentar
Hallo, Willi,
natürlich ist eine Stress-Echokardiographie das aussagekräftigste. Aber das ist eine recht teure Methode, und sie wird in erster Linie bei Menschen angewandt, die nachweislich bereits herzkrank sind, so wie Du z.B.
Gerne wird das auch gemacht bei Herzkranken, die Betablocker nehmen, oder bei Patienten mit Linksschenkelblock (den ich leider auch habe), weil dabei das EKG nicht richtig lesbar ist. Alternativ dazu kann auch eine Myokardszintigraphie durchgeführt werden. Das wurde in diesem März bei mir gemacht, weil der Linksschenkelblock meine EKGs immer verzerrt.
Lieben Gruss
Peter
Beitrag melden
10.08.2008, 22:15 Uhr
Kommentar
Hallo Peter, Hallo Willi,
vielen Dank erstmal fuer Eure Einschaetzung/Antworten.
Ja, es wurde vor 2 Monaten ein Belastungs EKG gemacht, ein ganz normales auf einem Laufrad, ich weiss nicht wieviel Watt belastet wurde, man sagte mir nur es geht bis Puls 150 und dann wird aufgehoert. Ich konnte das ganz gut machen (ohne Symptome), war danach aber schon kaputt. Das Ergebnis hiess "Resultate in der Norm" - ich gehe davon aus, dass es dann o.k. war!
Das ganze macht mich nur wahnsinnig unsicher, denn ich denke ja auch eher, dass es bei mir der Ruecken ist, aber wenn ich diese Beschwerden und den Druck auf der Brust verspuere, habe ich einfach Panik, dass doch was am Herzen ist und man es bis jetzt einfach noch nicht entdeckt hat. Ich weiss halt nicht, ob diese Untersuchungen, die ich schon hatte, wirklich die AP ausschliessen.
Was mich halt etwas stutzig macht, ist, dass ich die Beschwerden wirklich jeden Tag habe und auch groesstenteils des Tages, nur abends geht es mir meistens besser, am schlimmsten ist es morgens und vormittags. Koennt ihr damit was anfangen???
Schoenen Sonntag Abend noch.
liebe Gruesse,
Hanna
Beitrag melden
11.08.2008, 18:26 Uhr
Kommentar
Hallo, Hanna,
wenn das EKG-Ergebnis in der Norm war, dürftest Du ausreichend hoch belastet worden sein. Und wenn keine Senkung der ST-Strecke im EKG zu sehen war, dürfte meinem Wissen nach (ich bin allerdings nur "informierter Patient", kein Arzt) eine koronare Herzerkrankung nahezu auszuschliessen sein.
Dass Du morgens die grössten Beschwerden hast, deutet eigentlich auch auf den Rücken hin. Ich habe neben der Herzkrankheit auch eine Wirbelsäulenerkrankung, und ich habe auch morgens immer die meisten Probleme, weil meine Wirbelsäule durch die 6-7 Ruhe während der Nacht versteift. Meine müden Knochen muss ich erst im Laufe des Vormittags wieder in Form bringen ;-) Ich rate Dir wirklich, mal einen Orthopäden aufzusuchen, es kann etwas mit den Knochen, Muskeln, aber auch mit den Nervensträngen sein.
Alles Gute
Peter
Beitrag melden
12.08.2008, 17:15 Uhr
Kommentar
Hallo Hanna, Hallo Peter
Wie ich bereits einmal in einem Berirch erwähnt habe, machten sich die die diffusen, schmerzhaften Verspannungen an der Wirbelsäule bzw. im Bereich des Thoaxes nach der Herz-OP erstmals bemerkbar.
Direkt am Sternum liegt es nicht, denn bei der Entfernung der Serclagen (Drähte die das wieder zusammengefügte Brustbein fixieren) wurde festgestellt dass, dieses stabil wieder zusammengewachsen ist. Eine später auf Veranlassung des Orthopäden durchgeführte CT, bestätigte dieses Resultat ebenfalls. Der Hausarzt ist der Auffassung, dass es sich um altersbedingte Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule handelt und verschrieb mir eine Physiotherapie. Der Erfolg war mässig. Der Orthopäde konnte auch nichts Aussergewöhnliches feststellen und tendierte eher auf postoperative innere Vernarbungen. Was soll's, die Verspannungen melden sich jeden Morgen nach dem Aufstehen und plagen mich dann mehr oder weniger stark den ganzen Tag. Das mag lästig sein, aber für mich ist nur wichtig, dass meine Bypässe nach 6 Jahren immer noch tadellos ihre Funktion ausüben. Mit dem Rest kann ich leben.
Ich wünsche Euch einen schönen Abend und vor allem gute Gesundheit
Willi
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.