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Erfahrungsaustausch Ventrikuläre Tachykardie

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

06.10.2012 | 19:03 Uhr

Liebe User,

kürzlich sind bei mir in einem 24h EKG Extrasystolen, supraventrikuläre Tachykardien und eine ventrikuläre Salve festgestellt worden. Die wenige Tage später durchgeführte EPU (MRT u. Echo unauffällig) ergab unspezifische, selbstlimitierende ventrikuläre Salven. Da diese auch bei gesunden Menschen vorkommen, soll ich alle 3 Monate zum LZEKG und Echo.

Das Herzrasen wird jedoch häufiger, insbesondere im liegen und bei Entspannung. Auch habe ich gefühlt mehr Extrasystolen. Diese fühle ich deutlich bis in den Hals.

Vor ein paar Tagen hatte ich erstmals starken Schwindel und ein drohendes Ohnmachtsgefühl während des Herzrasens. Ich bin sofort zum Arzt gebracht worden, das EKG war dort jedoch wieder normal. Ich nehme nun Bisoprolol in geringer Dosis (1,25) ein. Ich habe das Gefühl, dass das Herzrasen sich bis auf die erste halbe Stunde nach Einnahme verbessert, jedoch spüre ich weiter Extrasystolen und partiell einen leichten, kurzen Schwindel. Dieser kann ebenso vom Bisoprolol kommen, denke ich.

Ich weiß, dass ich froh sein kann, dass mein Herz ansonsten gesund ist. Doch wie mein Kardiologe mir bestätigte gibt es natürlich keine Garantien. Es ist für mich alles so neu und belastend eine gefährliche Rythmusstörung zu haben..

Wer ist ebenfalls betroffen und mag ein wenig über seine Erfahrungen schreiben?

Es grüsst Euch

Nele

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06.10.2012, 19:36 Uhr
Antwort
Hallo Nele,
ich habe selber keine ventrikulären Tachykardien, sondern jede Menge verschiedene supraventrikuläre Tachykardien, aber eine sehr gute Freundin von mir hat VTs.
Genau genommen ist das, was du da hast allerdings keine ventrikuläre Tachykardie. Salven sind mehrere Extrasystolen hintereinander mit einer Herzfrequenz von weniger als 100 Schlägen/Minute. Ventrikuläre Tachykardien haben Frequenzen über 100 Schlägen/Minute. Dass sie selbst-limitierend sind und du sonst ein ganz gesundes Herz hast, wäre ich vorsichtig, hier von einer gefährlichen Herzrhythmusstörung zu sprechen. An deiner Stelle würde ich versuchen, den gesunden Herzmuskel und die Tatsache, dass die Salven von ganz allein wieder aufhören und selbst in einer EPU daraus keine behandlungsbedürftige ventrikuläre Tachykardie geworden ist, als positiv zu werten. Ich weiß, erstmal ist die Diagnose ein Schock und muss verdaut werden. Aber vielleicht beruhigen dich die beiden Tatsachen, die ich gerade versucht habe, hervorzuheben.
Meine Freundin ist regelmäßig mit richtigen ventrikulären Tachykardien im Krankenhaus gelandet, konnte aber fast 10 Jahre lang die Implantation eines Defibrillators abwenden, indem sie Medikamente genommen hat und mehrere Ablationen hatte. Seit einem Jahr hat sie nun den Defi, aber schocken musste er noch nicht.
Mit dem Betablocker und den regelmäßigen Kontrollen bist du, denke ich, vorerst gut abgesichert. Jetzt heißt's, versuchen die Ruhe zu bewahren und nicht panisch zu werden, denn die Panik kann auch wieder Symptome machen.
Alles Gute!
Inga
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06.10.2012, 20:00 Uhr
Kommentar
Liebe Inga,
ich danke Dir sehr für Deine Antwort.
Während der VT die im 24h EKG festgestellt wurde, hatte ich eine HF von 130. Die Herzklinik, die mich nach Sichten meines LZEKG einbestellt hat, beschreibt diese in ihrem Bericht als selbst anhaltende ventr. Breitkomplex Tachykardie. Somit besteht für mich daran kein Zweifel. In der EPU überwiegend polymorphe, nicht anhaltende ventrikuläre Salven. Diese erklärte mein Arzt mir als mehr als fünf aufeinanderfolgende.
Wie gehst Du mit Deinen SVT's um? Wann sind sie bei Dir aufgetreten? Glaubt ihr, dass grosser Stress ein Auslöser sein kann?
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06.10.2012, 20:59 Uhr
Kommentar
Liebe Nele,
Ich hatte in einem 48h EKG 2 nichtanhaltende (
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06.10.2012, 21:38 Uhr
Kommentar
Hallo!
Ok, dann war das eine eine VT, in der EPU dann aber nur Salven. Würde das weiterhin als positiv werten, weil man wirklich gefährliche Rhythmusstörungen in einer EPU meist auslösen kann - da gibt's so Mittel und Wege, um das Herz zum "Spinnen" zu bringen. Und du hast ein gesundes Herz, das ist auch ganz wichtig. Wie gesagt, mit Kontrollen und Betablocker bist du auf der sicheren Seite, würde ich sagen. Hättest du richtige ventrikuläre Tachykardien, würde man dich nicht nur mit Betablocker durch die Gegend laufen lassen, sondern über stärkere Medikamente oder einen Defibrillator reden.
Meine komplexen Rhythmusstörungen wurden mit insgesamt 8 Katheterablationen sowie allen Medikamenten, die zur Behandlung von Rhythmusstörungen auf dem Markt sind, behandelt. Bei mir ging's im Alter von ca. 16 Jahren mit einer permanenten Tachykardie los, d.h. 24 Stunden am Tag einen Puls von 120-140 Schlägen/Minuten, später hatte ich anfallsartige Tachykardien, die aus dem Nichts kamen (konnte ich nie irgendwelche Auslöser für ausmachen), zuletzt dann schrittmacher-induzierte Tachykardien und einen beschleunigten junktionalen Rhythmus mit AV-Dissoziation (Vorhöfe und Kammern schlugen in verschiedenen Rhythmen/Frequenzen). Letztendlich musste der AV-Knoten abladiert werden, so dass supraventrikuläre Rhythmusstörungen nun nicht mehr auf die Kammern übergeleitet werden. Ich habe außerdem seit inzwischen 13 Jahren einen Herzschrittmacher, der zuerst wegen Bradykardien und Pausen nach mehrfacher Sinusknotenablation eingesetzt wurde, wegen intermittierender AV-Blockierungen aller drei Grade auf ein Zweikammersystem aufgerüstet wurde, und jetzt arbeitet er seit der AV-Knoten-Ablation sowohl in den Herzvorhöfen als auch in den Kammern zu 100%.
Viele Grüße
Inga
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06.10.2012, 22:35 Uhr
Kommentar

Liebe Inga,

danke, dass Du trotz Deiner Geschichte Menschen wie mir mit Deinen Antworten hier hilfst. Ich freue mich aufrichtig, dass der Schrittmacher jetzt so gut arbeitet. Wie gehst Du mit etwaigen Ängsten um?

Was sind denn "richtige" VT's Deiner Meinung nach? Meine Ärzte haben mir erklärt, dass sie in der EPU VT's auslösen konnten, jedoch keine die sie hätten abladieren können. (Keine atrialen, keine AVNRT etc)

Ich muss dazu sagen, dass ich vorallem zu meiner Klinik und auch zu meinem Kardiologen lokal sehr großes Vertrauen habe. (Meiner Mutter wurde in dieser Klinik schon soo viel geholfen, ich weiß man ist dort in sehr guten Händen).

Was mir zusammengefasst etwas Angst bereitet, ist dass man aufgrund meines sonst gesunden Herzens davon ausgeht, dass es die VT's selbstlimitieren kann - es ja aber keine Garantie gibt. Ich bin selbst Krankenschwester.. Als ich genau dies bei meinem Kardiologen ansprach, stimmte er mir zu und sagte, dass man mir dies sicher in der Klinik auch so gesagt habe. Auch als er mich zuletzt wieder ins KHS einweisen wollte, sprach er das gesunde Herz an, sagte aber von sich aus auch dass es nie eine Garantie gibt.

Dies ist natürlich schon etwas, was einem gerade bei progredierenden Palpitationen ängstigt.

@Thomas - Dein Post wurde leider nur unvollständig übermittelt.

Liebe Grüße und vielen Dank

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06.10.2012, 23:22 Uhr
Kommentar
Hallo!
"Bei mehr als drei Extrasystolen hintereinander spricht man
von einer Salve bzw. einer ventrikulären Tachykardie (bei längeren Salven).[...] Definitionsgemäß bestehen VTs aus mehr als 3 ventrikulären
Komplexen mit einer Frequenz von über 100 Schlägen/min."
(Quelle: http://kardio.uniklinikum-leipzig.de/ ekg/ves_vt.pdf)
Du siehst, man muss da schon differenzieren. Ist verwirrend, aber mir wurde immer gesagt, Salven liegen unter 100bpm, VTs drüber. Eine "Tachykardie" liegt ja per se immer über 100bpm.
Was sollte man denn deiner Meinung nach tun? Du bekommst ja jetzt schon Betablocker und wirst engmaschig kontrolliert. Garantien gibt's nie, die darf man gar nicht erst erwarten. Es kann dir auch niemand garantieren, dass du morgen von keinem Auto angefahren wirst; dass du nicht stolperst und die Treppe runterfällst; oder dass du, obgleich du geimpft bist, z.B. die Grippe nicht bekommst. Garantien gibt's weder im Leben für irgendwas und schon gar nicht in der Medizin. Aber dank deines gesunden Herzens ist dein Risiko deutlich geringer als bei jemandem, der z.B. schon einen Herzinfarkt hatte (oder, wie meine Freundin, eine Herzschwäche hat).
"Richtige" VTs: Meine Freundin hatte VTs, die nicht selbst-limitierend waren und mit der Frequenz gerne mal so um die 180bpm lagen - da half nur der Notarzt. Sie wurde nicht ohnmächtig, hatte aber kurze Absencen, Brustschmerzen, Schwindel etc. Sie landete damit immer auf der Intensivstation. Und man hat sie auch nach den Ablationen nicht ohne ein starkes Antiarrhythmikum (Amiodaron) heimgelassen; am liebsten hätten die meisten Ärzte ihr sofort einen Defi implantiert.
Ängst: Ich habe keine Ängste diesbezüglich, jedenfalls keine, die in Richtung Todesängste gehen. Klar, mache ich mir auch mal Gedanken, wie das so alles weitergehen soll und mache mir Sorgen, wie's mit Beruf und Familie und so aussieht, aber ich habe keine Angst, dass mein Herz plötzlich stehen bleibt oder sowas. Also, Sorgen ja, aber richtig Angst, nein. Deswegen kann ich da auch keine Tipps geben. Manche von uns entwickeln diese Ängste einfach nicht, andere reagieren total heftig mit Panik und einige entwickeln eine richtige Angststörung.
Alles Gute!
Inga
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07.10.2012, 09:28 Uhr
Antwort
Hi Nele,
das ist vielfach der Fluch des Berufes, man sieht einfach soooo viel im Krankenhaus und meist eben nur die Krankheiten bei denen es dann Garantiert Probleme gab.
Von daher kann ich Dich nur zu gut verstehen dass es bei solchen Problemen zu Ängsten kommt! In was für einer Abteilung arbeitest Du?
Nein ich haben keine VT's, nur harmlose Rhythmusstörungen, trotzdem kann ich gut verstehen was grad los ist bei Dir.
Was tun?
Zum einen denke ich, aber das ist nur bedingt tröstlich, kommt viel Ruhe in die Sache wenn Zeit vergangen ist. Das schafft Sicherheit. Die SVT's sind nicht das Problem, die kurzen Salven wie ja Inga schon schreibt bei ansonsten gesundem Herzen auch nicht. Und das sehen die behandelnden Ärzte ja offensichtlich auch so, sonst hättest Du andere Medis, oder nen Defi.
Was würde ich an Deiner Stelle tun..... ich würde die Ängste aufschreiben, Fragen die Dich quälen und dann laß Dir nen Termin geben bei dem Rhythmologen im KH der Dich kennt und dem Du vertraust. Und dann quatsch in Ruhe alles durch. Das bringt sicher Klarheit. (Aufschreiben nur deshalb, um im Gespräch nichts zu vergessen wie das sonst immer passiert)
LG
Martin
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07.10.2012, 12:41 Uhr
Kommentar
Hallo Nele, hallo an alle,
ich beschäftige mich ja auch schon länger mit nicht anhaltenden VT´s und merke grade, dass ich auch nach zwei Jahren intensivem Lesen noch was dazu lernen kann. Inga, ich wusste bisher noch nicht, dass man es bei ner Geschwindigkeit von über 100 gar nicht mehr Salve nennt. Bei mir wurde das immer Salve genannt, auch bei ner 200er Geschwindigkeit. Aber ist ja letztlich unerheblich. Ich bin nur grad wieder ein wenig verunsichert, wie unterschiedlich doch damit umgegangen wird von Ärzteseite. Bei mir hat z.B. niemand was von ner Kontrolle alle drei Monate gesagt...
Nele, ich wurde schon zweimal deswegen abladiert, aber wie gesagt hatten die Salven bzw. eben nicht Salven auch ne Frequenz von bis 200. Und mir wurde auch von den behandelnden Rhythmologen gesagt (nach 2maligem MRT ohne Befund), sie wären "gutartig". Bei mir wars allerdings so, dass es immer von derselben Stelle im rechtsventrikulären Ausflusstrakt kam bzw. auch immer noch kommt. Bei meinem letzten Besuch in der Rhythmusambulanz sagte mir der Professor, "alle Studien und Erfahrungen legen nahe", dass sich sowas nicht als lebensbedrohlich entpuppt. Wobei ich schon finde, dass das recht vorsichtig formuliert ist. Ich habe auch immer noch schnelle Episoden von ca. 5 bis 10 Extrasystolen hintereinander, aber mit ner Geschwindigkeit von um die 120, kanns auch schön am Handgelenkspuls mitzählen. Und mich ängstigt die ganze Sache doch auch sehr, aber mein Professor schätzt momentan die Risiken einer dritten Ablation größer ein als wenn man nichts macht und so versuch ich halt damit zu leben. Und wie Inga (ich glaub es war Inga) gesagt hat, verliert es mit der Zeit auch ein bisschen von dem Schrecken. Ich sag mir momentan: ich leb jetzt schon zwei Jahre damit, und wenns lebensbedrohlich wäre, hätte es mich in der Zeit bestimmt schon umgehauen.
Aber es gibt halt Phasen, besonders an schlechten Tagen, da kommt die Angst dann schon wieder hoch.
Viele Grüße
Pamela
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07.10.2012, 14:00 Uhr
Kommentar
Hallo Nele ,
ich hatte auch ventrikuläre Tachykardien , Frequenz so um 175 mit bis zu 24 Schlägen hintereinander . Wurde deshalb 2009 2xabladiert,da sie nicht nur vereinzelt auftraten sondern zum Schluss fast nonstop kamen, allerdings da auch immer selbstlimitierend .
Vorher hatte ich auch massenhaft VES , bis zu 10000 im LZ EKG .
Im Moment ist ,glaube ich, Ruhe.Zumindest bemerke ich sie bewusst nicht .Gehe alles halbe bis ein Jahr zum LZ Ekg und natürlich wenn es mir schlecht geht,d.h.wenn die VES bigeminusartig kommen oder mehr werden.
Ich kann deine Ängste sehr gut verstehen ,ich wollte anfangs abends gar nicht mehr schlafen gehen,aus Angst nicht mehr aufzuwachen.
Mir wurde auch gleich nach der Ablation gesagt,dass sie jederzeit wiederkommen können,wenn die abladierten Zellen sich wieder erholen.Tolle Aussichten!
Jetzt die guten,aufmunternden Nachrichten.Inzwischen haben wir Ende 2012 u.sie blieben bisher aus.
Ich brauche keinen Defi,da mein Herz gesund ist und gut pumpt . Als mich meine Ängste wieder beschlichen,habe ich mir einen Termin in der Rhythmusambulanz bei meinem Ablateur geben lassen ( für mich Ludwigshafen ) und bin alle meine Fragen losgeworden. Er sagte ,wir könnten nochmals abladieren,aber nur ,wenn die ES mich stören würden ,nicht aus medizinischer Notwendigkeit . Und auch wenn die VET`s einmal anhalten würden,falle ich deshalb nicht gleich tot um,eben weil mein Herz gut pumpt.Das hat mich sehr beruhigt und seitdem geht es mir vor allem psychisch besser.
Noch eine neue Erkenntnis zur Betablockereinnahme .Laut meinem Kardiologen kann das Auftreten von ES durch zu einen zu langsamen Puls sogar begünstigt werden , da dadurch die extra Zündkerzen ,sprich die Herzzellen , die VES auslösen, meinen sie müssten jetzt einspringen .Der Rhythmologe gab mir auch den Tip, bei VES vor allem in Ruhe schnell die Treppe rauf und runter zu laufen,um die besagten Zellen zu "überfahren".
Gruß Karin
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07.10.2012, 17:25 Uhr
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Hallo Nele,
ja, sorry, habe erstmals versuch über mein Pad zu schreiben, ging voll in die Hose.
Ich hatte im Zuge einer Leistungsdiagnostik ein 48h-EKG und es wurden 2 nichtanhaltende ventrikuläre Rhythmusstörungen festgehalten, einmal 11 und das andere mal 13 Schläge mit einer Frequenz von 196/Minute. Sofort wurde ich nach Großhadern zu Prof. Steinbeck überwesen mit der Aussage, dass Lebensgefahr hersche. Super dachte ich mir, nach meiner VHF-Geschichte mit Ablation 2005 bei Prof. Kuck nun der nächste Käse. Alle Untersuchungen, inkl. MRT, waren unauffällig. Prof. Steinbeck meinte, dass es nicht schlimm sei. Was, von Lebensgefahr zu nicht schlimm, wie geht denn bitte das? Unsicherheit, Panik und Verzweiflung breiteten sich aus. Ich faxte das 48h-EKG zu Prof. Kuck. Als Antwort bekam ich nur zurück:" Da ist gar nix!". OK, als sonderlich Patientenfreundlich hat sich St. Georg ja noch nie erwiesen, darum dachte ich mir: die hatten halt keinen Bock, sich das 48h-EKG anzusehen. 3-4Monate beschäftigten mich diese Rhythmusstörungen, beherrschten mich quasi. Ich ging zu Frau PD Dr. Deisenhofer im DHZ München. Sie nahm sich unglaublich viel Zeit für mich, neben erneuten MRT und ettlichen anderen Untersuchungen, sagte Sie mir:" Eine EPU kommt eigentlich nicht in Frage, da die Wahrscheinlichkeit die Rhythmusstörungen auszulösen extrem gering sei, da sie viel zu selten auftritt." Diese Aussage stimmt auch mit der Literatur überein. Weiter sagte sie:"Keine strukturelle Herzerkrankung, MRT unauffällig, daher wird Ihr Herz das mit angrenzender Wahrscheinlichkeit immer wegstecken." Dies sagt ja auch dein Doc.
So und nun gab es 2 Möglichkeiten:
1) Immer in Panik leben und aufs Ende warten oder
2) Ignorieren, den Ärzten glauben und Leben
Nach ein paar aufmunternden Emails hier, danke an dieser Stelle nochmals, insbesondere Inga, Gesprächen mit einem guten Freund von mir ( Internist im Krankenhaus ) ignoriere ich es zu 99% sehr gut. Habe auch eine Extremerfahrung gemacht. Gehe mal z.B. auf eine Krebsstation in einer Klinik. Wie manche Menschen leiden müssen ist unglaublich traurig, schlimm und teilweise verlieren diese auch Ihre letzte Würde. Wir würden einfach nur Tod umfliegen. Das hat meine Allgemeinsituation unglaublich entspannt. Super leben bis zu Schluss. Welche körperlichen einbußen haben wir denn schon. Keine. Was ist herzstolpern? Des ist eigentlich NIX. Meine Hauptangst gilt hin und wieder nur dem Schlaganfall, wegen gelegentlichen VHF. Meine ventrikulären RUNS interessieren mich kaum noch. Und eines kannst du mir glauben: Bei der Diagnose wird dir keiner mehr sagen, dass du kein tötliches Kammerflimmern bekommen kannst. Aber Frau Deisenhofer sagte auch:" Ich gehe stark davon aus, dass ca.5% aller gesunden Menschen mal solche Störungen haben, man müsste nur lange genug das EKG anschließen." Ich vertraue ihr wirklich sehr.
Liebe Grüße
Thomas
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08.10.2012, 12:07 Uhr
Kommentar
Liebe Pamela,
vielen Dank für Deine Antwort. Es tut sehr gut, sich mit anderen austauschen zu können die ähnliches erlebt haben und auch die eigenen Ängste haben..
Auch meine Kardiologen in Bad Oeynhausen, sowie der am Heimatort sprachen von Salven. Diese Salven im 24h EKG hatten eine Frequenz von 130. Bei der EPU konnten laut der Ärzte unspezifische ventrikuläre Salven ausgelöst werden, die zumindest gefühlsmäßig, bei einer weit höheren Frequenz als 100 abgelaufen sein müssen.
Du schreibst bei Dir rührt es von einer Stelle im Ausflusstrakt her. Ich nehme an, dass diese abladiert wurde. Seitdem ist es dann weniger geworden bei Dir? Bei mir konnte man leider keine genaue Stelle bzw. Bahn finden wo es herrührt.
Ich denke auch, dass man lockerer damit umgehen kann, je mehr Zeit vergangen ist. Ich muss erst lernen damit umzugehen, es ist ja alles ganz frisch.
Hat man Dir oder auch allen anderen die mitlesen einmal gesagt, woher die VTs kommen können? Ob sie durch Stress entstehen können?
Ich habe erst vor 2 Jahren zum ersten mal überhaupt mein Herz gespürt. Leichtes Stolpern und leichte Schmerzen. Dies geschah nach einer großen beruflichen und auch emotionalen Stresssituation. Seit Frühjahr wird es immer schlimmer und hatte wenige Wochen vor dem EKG einen gefühlten Höhepunkt erreicht. Seither sind die Palpitationen aber noch schlimmer geworden.
Ganz liebe Grüße
Melanie
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08.10.2012, 12:09 Uhr
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PS Habe jetzt nicht mehr mit Nickname, sondern mit meinem richtigen Namen geantwortet. Macht Ihr das auch so? Man tut das ja eigentlich nicht so gern...
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08.10.2012, 15:44 Uhr
Kommentar
Hallo, Melanie,
die meisten Antworten hier unter ihrem richtigen Namen, soviel ich weiss. Einige kürzen sogar ihren echten Nachnamen ab, wie ich das z.B. mache. Ist schon in Ordnung, keine Sorge.
Lieben Gruss
Peter
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08.10.2012, 18:54 Uhr
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Peter und alle Anderen - ich benutze hier ab jetzt meinen wirklichen Namen. Melanie. Ich kannte das bisher nicht. :)
Herzlichen Dank für Eure Antworten!
Martin - ja in meinem Beruf habe ich schon einiges gesehen und erlebt. Auch meine Eltern, vor allem meine Mutter sind beide herzkrank. Danke für Deinen Tipp, nochmal in die Rythmusambulanz zu gehen mit allen Fragen. Das werde ich bestimmt machen.
Karin - danke auch für Deine Antwort. Die Angst vorm schlafen gehen, aus Angst nicht aufzuwachen, die habe ich auch teilweise. Es tut gut zu lesen, dass man nicht allein ist.
Ja, dass das Herz gut pumpt und deshalb damit zurecht kommt, hat man mir auch gesagt. Nur eine Garantie - gibt es leider nicht. Wir können nur darauf vertrauen - und das müssen wir einfach.
Hast Du seit der Ablation 2009 keine VT's bzw. ES mehr gehabt? Nimmst Du Medikamente ein?
Danke für den Tip mit der Treppe. Das muss ich unbedingt mal ausprobieren.
Thomas - Von lebensbedrohlich zu nicht schlimm, oder wie Dr. Vogt in Bad Oeynhausen mir sagte "das können auch gesunde Menschen haben" - das war wirklich komisch. Ich kann Deine Gedanken und Ängste danach nachempfinden. Ich habe mich zuerst einfach gefreut und dann kamen aber diese Gedanken wie; naja man geht davon aus, dass Dein Herz das schafft, da es gesund ist und gut pumpt.. Garantieren kann das aber niemand. Dies habe ich dann bei meinem Kardiologen hier auch geäußert und der schüttelte nur langsam und bestätigend den Kopf.
Aber Du hast Recht. Man muss lernen damit zu "leben" und zwar nicht nur in Angst. Man muss versuchen es zu ignorieren... Die Zeit hat Dir dabei geholfen und wird auch mir helfen damit besser umzugehen. Das ganze ist bei mir ja erst ein paar Wochen her.
Seither verspüre ich leider noch mehr Herzrasen und mehr ES wie zuvor. Bis zu dieser wahnsinns Schwindelattacke und diesem bedrohlichen Gefühl, der Herzrasen vorranging. Seither nehme ich Bispoprolol 1,25. Zuerst dachte ich, dass sie helfen vor allem gegen das Herzrasen, aber heute ist wieder ein schlimmer Tag.
Wie oft hast Du denn Beschwerden? Nimmst Du bzgl. des Vorhofflimmerns
Marcumar?
Welche Literatur meinst Du bzgl der niedrigen Wahrscheinichkeit die Rythmusstörungen in der EPU auslösen zu können? Ich denke manchmal, wieviel Glück ich hatte, dass diese eine VT mit 13 Schlägen im LZ EKG aufgezeichnet wurde. Ich bin gespannt, wie sich die weiteren darstellen werden.
Hat man Euch einmal gesagt, woher die VT'S plötzlich kommen können? Mein Kardiologe sagte SVT's und SVES können durch Stress entstehen - VT's nicht...
Hat noch jemand die Erfahrung gemacht, dass unter Betabklockern die ES mehr wurden?
Ganz liebe Grüße
Melanie
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08.10.2012, 20:06 Uhr
Kommentar
Liebe Nele,
danke für deine Antwort.
Nicht dass ich deine antwortsuchende Angst verstehen könnte, aber: wenn der Hund net geschissen hätte, hätte er den Hasen erwischt.........was heißen soll. Es gibt mehr als 1 mögliche Erklärung dafür, von daher wirst du keine Sicherheit verspühren, wenn du alle Möglichkeiten kennen würdest. Von daher kannst du es gleich lassen.
Nein, kein Marcumar................
Liebe Grüße
Thomas
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10.10.2012, 11:37 Uhr
Kommentar
Lieber Thomas,
danke für Deine Antwort.
Während Du in Deinem ersten Post, Deine eigene/n über Monate angedauert habenden Ängste/ Panik nach dem Befund und Deine damit verbundenen Bemühungen sehr empathisch geschildert hast, wirkt es etwas irritierend, dass Du in einem weiteren Post meine "antwortsuchende Angst" nicht verstehen kannst.
Liebe Grüße
Melanie
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10.10.2012, 15:56 Uhr
Kommentar
Liebe Melanie,
ich kann Sie durchaus verstehen, nur werden dir die Antworten leider nur noch mehr Angst machen. Eine Bericht zu finden,der eine harmlose Antwort auf ventrikuläre Rhythmusstörungen ist leider eher selten, ich sprech aus Erfahrung. Du wirst die Aussage der Ärzte anzweifeln und mehr Angst bekommen. Von daher ist es besser Ihnen zu glauben und zu ignorieren.
Liebe Grüße und alles Gute
Thomas
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09.10.2012, 07:52 Uhr
Kommentar
Hallo Nele,
ich nehme Bisoprolol 2,5 , Valsartan u. Eferox .
ES habe ich immer noch,mal mehr mal weniger . VT,s ab und an auch,aber so kurz ,dass ich kaum Puls fühle bzw.am Hals,wenn pulslos, u.schon ist es wieder vorbei.In den letzten LZ EKG s waren keine,das heißt ja aber nicht viel.
Sogar direkt nach meiner Ablation im Entlassungs LZ EKG war noch eine über 17 Schläge .
Zur Ursache bzw. Enstehung gibt es verschiedene Aussagen:
- Kardiologe:"... das ist rein körperlich ,.. Indianer ,die Häuptling spielen wollen ..."
- mein Dr." Bruzzel ":... wie ein Schalter,der umgelegt wird ..."
- und in irgendeiner Sendung zum Thema Rhythmusstörungen wurde die These vertreten, dass es noch aus der Embryonalentwicklung übriggebliebene,versprengte Herzzellen sind,die noch " funken ".
- ach ja u. noch zu guter Letzt mein "Wunderheiler Sandokan ",bzw. Arzt für Naturheilkunde "... alles autoimmun ..." .
Mein Herz hat schon als Teenager gestolpert ,Vts hatte ich da vielleicht auch schon nur nicht als solche wahrgenommen,inzwischen bin ich 50 ...
Gruß Karin
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10.10.2012, 14:50 Uhr
Kommentar
Liebe Karin,
herzlichen Dank für Deine Antwort und Deine aufmunternden Worte.
Unter Deinen Medikamenten nennst Du Eferox. Denkst Du an einen ursächlichen Zusammenhang? Oder hast Du dbzgl. mal etwas gehört?
Ist ja interessant zu lesen, wieviele Meinungen zur Ursache Dir gegenüber geäußert wurden. Ich habe Dr. Vogt in Oeynhausen leider nur bzgl. Hormonschwankungen gefragt. Er sagte dies könnte das begünstigen.
Mein Kardiologe sagte SVT's (die ich nebenher auch im LZ EKG hatte) könnten schonmal stressbedingt sein, VT's nicht....
Ich versuche trotzdem mich etwas zu "entstressen", beruflich wie privat. Ob und wie das helfen kann weiß ich nicht, ich versuche es mal.
Danke Karin für Deine aufmunternden Worte.
Liebe Grüße
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09.10.2012, 11:51 Uhr
Kommentar
Hallo Nele,
na ja, zumindest haben sie gesagt, sie hätten die Stelle gefunden. Bin mir aber mittlerweile sicher, dass das zumindest beim ersten Mal nicht der Fall war. Da hatte ich nämlich schon am Abend der Ablation wieder einen Haufen ES. Unter Betablocker wars dann ne zeitlang besser, aber ein Jahr später wurde nochmals abladiert, und danach gings mir dann so etwa ein halbes Jahr echt gut. Dann hat das wieder langsam angefangen, und mittlerweile begleitet es mich täglich. Allerdings sind die Dinger nicht mehr so schnell, und wie gesagt, der Prof in der Rhythmusambulanz rät mir momentan von ner dritten Ablation ab.
Woher das kommt? Mein niedergelassener Kardiologe hat mich mit nem "gibts halt" nach Hause geschickt, und seitdem habe ich den Eindruck gewonnen, dass jeder Arzt (Schulmedizin, naturheilkundlich) ne neue Idee hat bzw. von seinem "Spezialgebiet" überzeugt ist. Die genannten Ursachen reichen von Borrelien über Chlamydia pneumoniae, Schwermetallbelastung, bis hin zu einem geopathisch belasteten Schlafplatz. Wobei mir persönlich auch immer noch meine Schilddrüse in den Kopf kommt, da vor ca. 8 Jahren bei mir Hashimoto diagnostiziert wurde und ich so ein Fall bin, bei dem sich die Dosis immer wieder ändert, d.h. ich hab öfter ne nicht optimal eingestellte Schilddrüse. Aber zu einem Endokrinologen hab ichs bis jetzt noch nicht geschafft.
Ich bin der Überzeugung, dass es nen Auslöser oder ne Ursache gibt, bin mir aber mittlerweile nicht mehr sicher, ob es jemanden gibt, der die wirklich findet. Ist ja oft so in der Medizin.
Liebe Grüße
Pamela
P.S.: Schön, auf diesem Weg auch mal wieder was von Dir zu hören, Karin!
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09.10.2012, 11:59 Uhr
Kommentar
Danke Pamela,lese fast immer mit.
Gruß
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10.10.2012, 11:53 Uhr
Kommentar
Hallo Pamela,
kann ich Dir auch eine Nachricht senden?
Herzlichen Dank für Deine Antwort.
Es tut mir leid, dass Du die ES täglich spürst. Kommst Du gut damit zurecht?
Mein Kardiologe riet mir auch zusätzlich die Schilddrüse kontrollieren zu lassen, sagte aber er glaube eigentlich nicht, dass es etwas damit zu tun hat. Gestern hatte ich die Untersuchung. Die Schilddrüse ist vergrößert, hat mehrere Knoten und eine Zyste. Näheres steht dann im Bericht.
Hat vielleicht sonst noch jemand hier einmal etwas wegen der Schilddrüse und VT's gehört? In der Klinik hatte ich nach Hormonschwankungen gefragt. Ich hatte die Pille seit wenigen Wochen wieder eingenommen wegen massivem Haarausfall, zuvor hatte ich sie seit etwa vier Monaten abgesetzt. Der Oberarzt sagte mir, Hormone könnten dies begünstigen.
Es kommt wahrscheinlich wirklich vieles an Ursachen in Frage und die Suche gleicht vermutlich der der berühmten Nadel im Heuhaufen. Ich hoffe ein wenig, dass es sich reduziert, wenn die Schilddrüse gut eingestellt ist...
Liebe Grüße und einen schönen Tag
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