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Blutdrucksenker und Benommenheit bzw. Unwohlsein

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

19.09.2009 | 23:19 Uhr
Hallo Leidensgenossen,
wie geht es euch denn so mit euren Blutdrucksenkern? Ich habe wegen einer Herzinsuffizienz (FF:45% ohne KHK) zuerst Betablocker und ACE-Hemmer bekommen (Ramipril 2,5mg u. Nebivolol 2,5mg), diese aber nicht vertragen. Ich war wie benommen und hatte Schwindel und Migräne. Jetzt wurde ich auf (R)Atacand 4mg umgestellt. Die Migräne ist weg aber das benommene belämmerte Gefühl im Kopf ist noch permanent da. Egal ob ich liege, stehe oder sitze. Ich frage mich ob es irgendwann mal wieder verschwindet oder ob es sich um eine angehende Depression bzw. Derealisierungsstörung handelt oder einfach nur zuwenig Blut bzw. Sauerstoff in den Kopf kommt. Wie lange hat es denn bei euch gedauert bis ihr mit den Medikamenten gut klargekommen seit? Ich bin hier jedenfalls fast am verzweifeln und entwickel auch Ängste und teilweise Panik mit Unruhe zur Nacht.
Liebe Grüße
Chris

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20.09.2009, 10:57 Uhr
Antwort
Hallo Chris
Es wurde mir gesagt das es etwas dauert bis das sich der Patient auf die Medikation eingestellt hat.Auch kann es,gerade am Anfang,zu einer Verschlechterung der Werte kommen.
Meine Medis hab ich heute noch so wie ich sie am Anfang bekommen habe.
Metoprolol 75mg -1-0-1
Ramipril 10 mg- 0,5-0-0,5
Torasemid 10 mg-0,5-0,5-0
Spironolacton12,5 mg -1-0-0
Ich konnte diese Medis direkt gut vertragen,ausser das ich viele ES hatte,die sich bis heute auch noch gehalten haben.Allerdings sind es solche ES die keinen Schaden anrichten,nur unangenhem sind.
Aber das du Panikattaken bekommst ist weniger gut.Du bist wohl noch nicht lange mit deiner Diagnose zugange ,oder?Auch das dauert eine Zeit.Ich kenne diese Ängste die lähmen und dich nicht schlafen lassen.Abends der letzte Gedanke war bei mir ob ich am nächsten morgen nochmal aufwache.Ich habe dann eine Gesprächsttherapie angefangen in der auch meine Familie einbezogen war und konnte jederzeit meinen Kardiologen anrufen.Sodass ich heute sagen kann das es mir eigendlich ganz gut geht.Zumal ich sagen kann -ICH LEBE NOCH-
Du kannst dich ja mal durch meine Geschichte lesen...
http://tinaka.npage.de/tinas_neues_leben_55217768.html
Ich hoffe dir gehts bald besser.Alles liebe-Tina
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20.09.2009, 12:56 Uhr
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Hallo Tina,
danke für deine Antwort. Was bitte sind ES? Und ja, meine Diagnose ist noch ganz frisch (3 Wochen). Ich hatte zwar seit Jahren schon einen kompletten Linksschenkelblock jedoch hat mich die Diagnose Herzinsuffizienz fast aus den Latschen gehauen. Ich war im April erst wegen meinem Magen/Darm im Krankenhaus um zu erfahren das ich eine Barett-Schleimhaut habe die quasi die Vorstufe für Krebs ist. Dann ist auch noch jemand auf der Station verstorben und ich habe das ganze Theater mit Defibrilator etc. live mitbekommen und es ging mir schlechter und schlechter. Dann konnte ich nicht mehr schlafen, hatte Unruhe und schlimme Depressionen bekommen. Nach Monaten kampf gegen die Depression habe ich mich dann etwas besser gefühlt und dann klatscht mich die Diagnose Herzinsuffizienz wieder um. Ich bin erst 41 Jahre, habe 2 Töchter und finde ich bin noch zu jung um zu sterben. Und das tägliche mich ehlendig krank fühlen erinnert mich immer wieder an den ganzen Mist. Ich würde meiner Psyche und Herzen zuliebe gerne anfangen Sport zu machen, jedoch bin ich von nur 4mg (R)Atacand noch total platt und müde. Würde mich mal interessieren wann das vergeht. Ich nehme die Tabletten erst eine Woche.
Viele Grüße
Chris
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20.09.2009, 13:34 Uhr
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Hallo Chris
Ja das kann ich gut verstehen-du hast ja nun wirklich jede Menge mitgemacht.Das steckt man wirklich nicht so schnell weg.Dann noch die Diagnose Herzinsuffizienz-das haut um.
ES sind Extrasystolen.Eine Form von Herzrhytmusstörungen-unangemehm aber wohl nicht schlimm wie mir mehrfach versichert wurde.
Wegen Sport solltest du deinen Kardiologen fragen und nicht einfach drauflos trainieren.Mir hatte man mal gesagt das Walken,Radfahren im moderatem Bereich gut für mich sei.Und alles was dich nicht anstrengt.Ich habe das leichte Walken für mich gefunden-ganz alleine,so kann man richtig schön den Kopf freibekommen.Allerdings hab ich mir dafür auch eine Pulsuhr zugelegt,so kann ich zumindest kontrollieren ob noch alles im *grünen Bereich*ist
In 3 Wochen die du die Diagnose nun hast kannst du dich auch noch nicht weder an die Diagnose noch an die Medis gewöhnt haben.Mir sagte man damals das es bis zu 12 Wochen dauern kann das man sich daran gewöhnt hat .Bei mir war es ca 8 Wochen.In denen ich auch Probleme hatte durch den Tag zu kommen da mein Blutdruck ganz unten war.Heute hab ich mich so daran gewöhnt,das ich mich völlig normal fühle und nur durch die Tabletteneinnahme daran erinnert werde Krank zu sein.Die Angst wegen der Kinder kann ich zu gut nachvollziehen,ich habe 3 Jungs-und die brauchen mich noch ne ganze Weile.Aber die Gespräche mit der Familie sind sehr wichtig.Sie sollten wissen was in dir vorgeht-zumal sie genauso große Angst haben wie du.Redet auch mit den Kids egal wie alt sie sind,denn sie bekommen auch alles mit und haben ihre eigenen Ängste.Aber halte dir vor Augen das man auch mit Insuffizienz ein nahezu normales Leben führen kann wenn man erst maml die Diagnose angenommen und akzeptiert hat.Das war damals mein *Anker*gewesen wenns mir mal wieder richtig mies ging.Wenn man bedenkt das eine EF von ca 60-65 %für ein relativ untrainiertes Herz normal sind,dann kannst du dich mit 45 %freuen.Wenn denn erstmal deine Ängste verschwunden sind.Frag mal deinen Kardiologen nachTherapeuten die Angstzustände nach Medizinischen Diagnosen behandeln.Ich hatte damals einen sehr guten und es hat mir geholfen.Ich drücke dir ganz fest die Daumen...Lieber Gruß
Tina
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20.09.2009, 14:20 Uhr
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Danke dir Tina. Ich habe auch deinen sehr traurigen Bericht auf deiner Seite gelesen. Erstmal muss ich dir mein herzlichstes Beileid zu dem Verlust deiner kleinen Tochter aussprechen. Sowas ist bestimmt das Übelste was einem passieren kann. Ich denke da nur an die Geburt meiner Tochter die vor der Geburt die Nabelschnur um den Hals hatte und ich den Arzt gebeten habe diese irgendwie vor den Presswehen der Mutter von ihrem Hals zu bekommen. Auch gibt es zwischen deiner und meiner Erkrankungsgeschichte Parallelen. Ich hatte zu der Zeit wegen einer Kehlkopfentzündung auch 2 Antibiotikas nehmen müssen und habe mit dem entzündlichen Prozess noch meinen heftigen Umzug alleine gemacht. Unter den Antibiotikas kam es dann zu den geschwollenen Füßen wo ich dachte das sei eine Nebenwirking der Tabletten was aber wohl Wassereinlagerungen wegen der akuten Herzschwäche waren. Jedenfalls macht es mir Hoffnung das du von 20% wieder auf fast Normalleistung gekommen bist. Ich hoffe das ich das auch schaffe und mir mein Herz oder ein Magen/Speiseröhrenkrebs keinen Strich durch die Rechnung machen. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute.
Liebe Grüße
Chris
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23.09.2009, 13:07 Uhr
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Hallo Christian,
bei mir waren es auch rund 8 Wochen, bis mein Körper sich normalisiert hatte.
Nehme Metoprolol, geht ganz gut damit, davor hatte ich Athenolol (oder so), da bekam ich auch Schwindel und so einen trockenen Hals, dass ich ohne dabei zu Husten nicht mehr sprechen konnte.
Versuch Dich baldmöglichst aufzuraffen und mach leichtes Ausdauertraining, das bessert Deinen Zustand mit Sicherheit.
Alles Gute Dir
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23.09.2009, 13:11 Uhr
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Übrigens liegt die EF bei Gesunden auf mindestens 50 bis 60%, junge Menschen haben eine EF von 65-70%.
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24.09.2009, 22:46 Uhr
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Also ich bin kurz davor das (R)Atacand in den Müll zu werfen. Ich fühle mich so schläfrig und benommen wie auf irgendwelchen Drogen. Das kanns ja so nicht sein. Ich habe echt panische Angst wieder eine Depression zu bekommen. Im Moment kenne ich fast keine positiven Gefühle mehr wie Freude über etwas. Alles geht in dem dumpfen drückenden Gefühl im Kopf unter. So wie ich mich fühle schaffe ich es nichtmahl mich um meine Tochter zu kümmern. Wenn die Gewöhnung an das Medikament bis zu 3 Monate dauern kann dann gute Nacht. Bis dahin bin ich von dem Unwohlsein wohl so zermürbt das es mir egal is ob ich wegen meinem Herzen den Geist aufgebe.
Viele Grüße
Chris
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28.09.2009, 12:54 Uhr
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Hallo, Chris,
ich glaube nicht so recht, dass das Atacand die Ursache Deiner Probleme ist. Atacand ist eines der nebenwirkungsärmsten Medikamente, die es überhaupt gibt. Viele "Nebenwirkungen" liegen auf dem Niveau von Placebos.
Ich halte es für möglich, dass Deine Symptome bereits Teil einer erneuten Depression sind! Auch Depressionen können die beschriebenen Symptome haben.
Alles Gute
Peter
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28.09.2009, 13:35 Uhr
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Uuups. jetzt habe ich gar nicht gesehen, dass ich hier schon geantwortet habe, sorry.
P.
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28.09.2009, 13:34 Uhr
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Hallo, Chris,
ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass Deine Symptome vom Atacand herkommen. Atacand ist eines der nebenwirkungsärmsten Herz- und Kreislaufmedikamente, die es gibt, fast alle Nebenwirkungen sind auf Placebo-Niveau. Allerdings kann es sein, dass Deine Symptome bereits Zeichen einer neuen Depression sind. Daher würde ich mich an Deiner Stelle mit einem Psychiater oder einem Psychotherapeuten in Verbindung setzen, um das abzuklären. Menschen mit Herz- und Kreislaufproblemen sind oft depressionsgefährdet.
Alles Gute
Peter
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29.09.2009, 14:42 Uhr
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@Peter
Das mit der Depression habe ich natürlich auch schon überlegt weil es, genau wie du sagst, fast die gleichen Symptome sind. Allerdings wird Atacand bei ca. 1% der Patienten die dieses Medikament einnehmen mit Depression in Verbindung gebracht. Bei mir unterstelle ich aber das benommene Gefühl was mit permanenter müdigkeit einher geht und die "alles scheiß egal" Stimmung aber doch erstmal dem (R)atacand. Um das zu testen würde ich es am liebsten mal eine oder 2 Wochen absetzen, was ich mich aber nicht wirklich traue weil ich meinem Herzen ja nicht noch zusätzlich schaden möchte. Und eine richtige Depression hatte ich Herzunabhängig erst im März/April wegen existentiellen Sorgen und schweren Lebensumständen. Ausserdem war ich zu dem Zeitpunkt noch auf einer gastroenterologischen Station im Krankenhaus was der absolute Horror war und ich dort übelste Schlafstörungen bekommen habe.
Viele Grüße
Christian N.
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29.09.2009, 17:18 Uhr
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Hallo, Christian,
Du musst aber dabei bedenken, dass es eine schwere (Lebens-)Aufgabe ist, akzeptieren zu lernen, dass man herzkrank ist. Seit wann hast Du die Diagnose Herzschwäche? Man sagt, dass man ca. 2 Jahre braucht, um eine erstmals auftretende chronische Krankheit zu akzeptieren, und viele brauchen noch länger.
Ein Nebenwirkungs-Risiko von 1% ist extrem wenig. Die allermeisten Medikamente weisen bedeutend höhere Prozentzahlen auf.
Ohne ärztliche Rücksprache würde ich das Medikament auf keinen Fall absetzen. Vor allem, weil es vermutlich nur die ersten Wochen, maximal 3 Monate nebenwirkt (sofern diese Nebenwirkungen tatsächlich von dem Atacand kommen). Ich denke, das sollte man aushalten lernen. Ich weiss, dass das schwer ist, aber es geht ja hier nicht um einen Schnupfen oder irgendeine Kleinigkeit, sondern um eine Herzinsuffizienz.
Einen lieben Gruss
Peter
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29.09.2009, 17:22 Uhr
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Nachtrag: Ich habe gerade noch mal Deinen Ausgangsbeitrag gelesen. Du nimmst 4 mg. Das ist eine extrem niedrige Dosis, und das macht es mir eigentlich noch unwahrscheinlicher, dass Deine Symptome vom Medikament her rühren. Ich selbst bin depressionserfahren, und nehme täglich 32 (!) mg Atacand.
OK, jeder ist natürlich anders, was beim einen nebenwirkt, muss beim anderen nicht nebenwirken. Aber eine so niedrige Dosis deutet wirklich eher darauf hin, dass andere Ursachen vorliegen.
Lieben Gruss
Peter
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29.09.2009, 18:39 Uhr
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@Peter
Ich habe die Diagnose der Herzinsuffizienz erst seit ca. 4 Wochen. Diese ist unter einer Kehlkopfentzündung mit Gabe von 2 Antibiotikas aufgetreten. Und erst im April habe ich auch noch erfahren das ich eine Barrett-Schleimhaut im Magen und der Speiseröhre habe. Das ist auch eine gefährliche Erkrankung wenn Krebs drauf wächst. Also alles in allem fühle ich mich täglich wie auf dem Weg zu eigenen Hinrichtung mit einer geladenen Knarre im Rücken. Und das (R)Atacand nehme ich erst seit 2 Wochen. Meine Ärztin meinte ich solle es mindestens 4 Wochen aushalten, nur mutiere ich hier zu einem gefühlslosen Zombie. Psychotherapie werde ich mir auch verschreiben lassen. Allerdings nicht vom Psychiater wenn das geht. Die haben alle selber nen Knall (aus eigener negativer Erfahrung).
Viele Grüße
Christian N.
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29.09.2009, 22:16 Uhr
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Nun ja, Christian, es gibt durchaus auch sehr gute Psychiater, die auch sehr gute Psychotherapeuten sind. Aber falls Du zu dieser Berufsgruppe kein Vertrauen hast, versuche, einen Diplom-Psychologen zu finden. Die sind ja heute auch sehr oft von Krankenkassen anerkannt.
Ich denke, Deine Ärztin hat Recht, Du solltest versuchen, diese Zeit durchzuhalten. Dann mutierst Du halt mal für einige Wochen zum Zombie. Wenn es Deinem Herzen danach besser geht, war es das doch wert. Ich muss seit meinen beiden Infarkten und der daraus entstandenen Herzschwäche täglich 6 verschiedene Medikamente nehmen, das war anfangs auch extrem unangenehm, zumal es "Kreuzreaktionen" gab, also sehr unangenehme Wechselwirkungen. Aber da musste ich durch, denn ich hatte keine Lust, mein Herz noch weiter schädigen zu lassen.
Schönen Gruss
Peter
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30.09.2009, 15:19 Uhr
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@Peter
Ein Infarkt ist bei mir zum Glück nicht aufgetreten und ich bewundere die Patienten wie dich die mit den ganzen Pillen gut zurecht kommen. Ich nehme Pillen nur wenn sie mir helfen und nicht zu einem Problem noch zig weitere neu hinzubringen. Leider habe ich in Ärzte hier generell nicht viel Vertrauen. Viele schmeißen mit Medikamentenkombinationen nur so um sich und haben keine Ahnung wie diese untereinnander wirken und Metabolisieren. In vielen Fallen wird dazu nichtmal der Wirkstoffspiegel im Blut untersucht. Und wenn man die Ärzte darauf anspricht hört man oft nur einen bescheuerten Kommentar. Ich bin IT-Systemelektroniker und wenn ich so arbeiten würde wie mancher Arzt dann könnte ich einpacken. Serversysteme werden besser überwacht wie ein Mensch. Vom Krankenhaus aus sollte ich z.B. ein Herz MRT bekommen weil die Ursache für meinen Linksschenkelblock nicht ganz klar ist. Die Ärztin meinte dann nur zu mir das sie das nicht machen könne weil die Kasse es nicht bezahlt. Ich habe dann bei meiner Kasse angerufen und gefragt ob das Herz MRT wirklich nicht bezahlt wird. Die Antwort war "Wieso sollten wir das nicht zahlen? Es ist eine Kassenleistung für die wir, bei entsprechender Verordnung, auch die Kosten übernehmen". Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und ein langes Leben!!!
Viele Grüße
Christian N.
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30.09.2009, 18:35 Uhr
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Hallo, Christian,
>Ich nehme Pillen nur wenn sie mir helfen
Das sollte die Regel sein. Das mache ich auch. Aber leider merkt man nicht immer, ob sie helfen. Bei einer Herzinsuffizienz kann man nicht nach wenigen Tagen oder Wochen sagen, dass das Medikament geholfen oder nicht geholfen hat, das kann man oft erst nach vielen Monaten oder sogar Jahren.
>und nicht zu einem Problem noch zig weitere neu hinzubringen.
Auch da muss man abwägen: Es gibt Medikamente, die lebenswichtig sind, auch wenn sie subjektiv unangenehme Nebenwirkungen haben. Ich habe einen Bekannten, der ein Herz implantiert bekommen hat. Um eine Abstossung des Herzens zu vermeiden, muss er Medikamente nehmen, die ihm grosse Übelkeit bereiten. Wie soll er sich nun entscheiden? OHNE Medikamente geht es ihm subjektiv (zumindest zeitweise) deutlich besser, aber das bedeutet, dass der Körper irgendwann das fremde Herz abstösst und er stirbt. MIT dem Medikament geht es ihm subjektiv deutlich schlechter, aber er lebt. Wie soll er sich entscheiden? ICH würde mich für das LEBEN entscheiden, denn ich stand dem Tod schon zweimal sehr nahe.
>Viele schmeißen mit Medikamentenkombinationen nur so um
>sich und haben keine Ahnung wie diese untereinnander wirken und
> Metabolisieren.
Ich denke aber nicht, dass das bei Dir der Fall ist, denn Atacand ist ein sehr teures Medikament, die Ärzte verschreiben es nicht gerne, weil das ihr Budget belastet. Man kann eigentlich froh sein, einen Arzt zu finden, der einem Atacand verschreibt, zumindest wird das sehr sorgsam abgewogen, da die Ärzte das den Kassen gegenüber oft begründen müssen.
> In vielen Fallen wird dazu nichtmal der Wirkstoffspiegel im Blut untersucht.
Das wurde bei mir noch nie untersucht, da verlangst Du aber Dinge, die unser Gesundheitssystem nicht vorsehen. Stell Dir mal vor, bei jedem Patienten, bei dem ein neues Medikament angesetzt würde, würde ein Test über den Wirkstoffspiegel gemacht! Allein das würde unser Gesundheitssystem ja Milliarden kosten! Wenn nach einigen Monaten eindeutig Symptome dauerhaft auftreten, die auf eine Unverträglichkeit hinweisen, DANN scheint mir so ein Test sinnvoll. Aber nicht in der Anfangsphase.
Fortsetzung folgt
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30.09.2009, 18:36 Uhr
Kommentar
Fortsetzung
>Ich bin IT-Systemelektroniker
DAS ist vielleicht auch ein Grund für Deine Probleme, das alles zu akzeptieren... Wie man ja hier im Forum nachlesen kann, bin ich Therapeut gewesen, bevor ich frühberentet werden musste. VOR meinem Psych- und Päd-Studium habe ich aber Mathematik studiert, ich bin sehr von Mathematik und den Naturwissenschaften geprägt, ich bin Dir da also recht ähnlich. Und ich habe auch lange gedacht, mit Logik und "Wissenschaft" gegen meine Krankheit angehen zu müssen. Aber der Mensch ist keine Maschine, ihm ist auch nicht mit Logik beizukommen, sondern eher mit "trial & error", also mit "Versuch und Irrtum"...
Linksschenkelblocks haben übrigens manchmal keine Ursache. Manchmal aber sind sie Folge einer Myokarditis oder auch einer Herzschwäche. Ich selbst habe einen LSB (einen kompletten), das ist bei mir ein Überbleibsel meines zweiten Infarkts. Ein guter Freund hat ebenfalls einen LSB, aber die Ursache wurde nie gefunden, ein Infarkt fand nicht statt, ein Herzschwäche hat er nicht, vielleicht hatte er mal eine unentdeckte Myokarditis, aber das ist unsicher.
Warum man jedoch bei Dir ein MRT wegen eines LSB machen wollte, verstehe ich nicht. Ein LSB ist eine "elektrische Störung", letztendlich eine Rhythmusstörung, da kann man im MRT nichts sehen, da müsste ein Katheter gelegt werden, und bestimmte Herzregionen müssten gezielt gereizt werden. DANN könnte man (vielleicht!) eine Ursache finden. Aber wie gesagt: Vielleicht.
Lieben Gruss! Und auch Dir gute Besserung und alles Gute,
Peter
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30.09.2009, 20:50 Uhr
Kommentar
@ Peter
Herzkatheter hatte ich am 25.08.09 und eine KHK wurde ausgeschlossen. Das mit dem LSB und dem MRT ist mir auch etwas unklar.
Zitat aus dem Arztbrief:
"Die Genese der leicht eingeschränkten Pumpfunktion könnte möglicherweise an Hand einer in der Vergangenheit abgelaufenen Myokarditis beruhen, wahrscheinlicher ist aber bei echokardiographisch beschriebener konzentrischer LV-Hypertrophie eine beginnende Cor Hypertensivum. Diesbezüglich empfehlen wir im Verlauf die Durchführung einer Kardio-MRT neben den echokardiographischen Verlaufskontrollen."
Und wenn du Therapeut bist dann kennst du ja die Ängste und sorgen von Menschen zu gut. Hoffentlich hilft dir das Wissen auch bei deiner eigenen Erkrankung. Ich freue mich schon auf meine "Sitzungen" um Dampf abzulassen und den "Körper, Seele, Geist", hoffe du verzeihst mir meine Meinung, Quatsch zu diskutieren. Wärend meiner Depression im April wurde ich von einer Psychiaterin auf einen Medikamenten Mix aus Doxepin, Paroxetin und Promethazin gesetzt, was mich beim einschleichen fast mein Leben gekostet hätte. Deswegen auch meine Abneigung gegen Psychiater. Solche Sprüche wie "Das sind keine Nebenwirkungen, sondern Ihre Krankheit" bringen mich zum platzen. Ich habe die ganzen Medies dann schnell wieder ausgeschlichen und es ging mir ohne viel besser als mit. Und die traumatische Erfahrung unter den Medikamenten hat es mir bewußt gemacht das wir chemisch so beeinflußbar sind das man eine Tablette herstellen könnte die uns den ganzen Tag willenlos nur rechts im Kreis laufen läßt. Wo bleibt da die Seele? Hehehe.. ok, das müssen wir hier nicht diskutieren ;-)
Viele Grüße
Christian
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