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ständige Extrasystolen v.a. bei Nervosität/Angst

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

03.01.2019 | 10:19 Uhr

Hallo
Ich bin 24, weiblich, 67 kg, ca. 1,70m groß.
Bereits seit vielen Jahren leide ich unter Extrasystolen und hatte auch schon ein paar Mal Langzeit-EKGs (das letze mal vor etwa einem halben Jahr) und war vor etwa 8 Jahren auch mal beim Kardiologe (Langzeit-EKG, Belastungs-EKG, Ultraschall).
Es konnte nie etwas festgestellt werden. Leider hatte ich während der EKGs nie einen Herzstolperer. Wenn ich allerdings meinen Puls fühle und ich gerade eine Extrasystole habe, dann spüre ich auch, dass das Herz einen Schlag aussetzt, also bilde ich mir das nicht ein. Schilddrüse und Blutwerte wurden auch kontrolliert - alles ohne Befund. Ich muss dazu sagen, dass sich dadurch bei mir auch eine Angststörung entwickelt hat bzw. Herzphobie. Ich war bereits in Therapie deshalb und lebe nun schon seit einigen Jahren wieder besser damit. Vor allem treten die ES auf, wenn ich mich aufrege oder wenn ich nervös/aufgeregt/ängstlich bin, wie beispielsweise vor Prüfungen/Besprechungen oder auch bei Bewegung. Oft auch beim Bücken oder manchmal beim tiefen Einatmen. Manchmal fühlen sich die ES weniger stark an, manchmal ist ein sehr heftiger Aussetzer mit starkem Schlag danach, der sogar manchmal etwas weh tut. Früher hatte ich ab und zu (beim Tennisspielen oder bei Nervosität) sehr starke Rhytmusstörungen. Es fühlte sich an wie wenn das Herz sehr schnell flattert mit Aussetzern und das Herz nicht richtig Blut pumpt. Ich habe dann immer abgebrochen und mich hingesetzt. Andere Beschwerden - außer der Angst - hatte ich dabei nicht. Das Flattern konnte im schlimmsten Fall ca. 1 Stunde anhalten, bis das Herz wieder in seinen normalen Takt gefunden hat. Das letzte Mal hatte ich diese Beschwerden aber vor nun fast 2 Jahren (durch Nervosität, in einer Besprechung). Wegen dieser Rhytmussstörungen habe ich damals mit dem Tennis aufgehört.
Seit vor einem Jahr ein Todesfall in der Familie durch Herzinfarkt war, habe ich wieder vermehrt Angst. Ich habe bereits im Vorfeld vor bestimmten Situationen Angst (Besprechungen auf Arbeit, Präsentationen, Bewerbungsgespräche), dass mein Herz stolpert bzw. ganz aus dem Takt kommt und flattert und dass es stehen bleiben kann und ich einen Herztod erleide. Dadurch bin ich natürlich sehr nervös (z.B. vor Besprechungen auf der Arbeit), wodurch ich natürlich eher ES bekomme. Momentan nehme ich täglich Magnesium ein und gehe seit 3 Wochen nun 2-3 Mal die Woche ins Fitnessstudio oder spazieren, denn sehr viel Sport habe ich nie gemacht. Familiäre Vorbelastungen im näheren Familienumkreis gibt es nicht.

Meine Frage: Woher kommen diese ES oder dieses länger anhaltende Flattern? Halten Sie die Rhytmusstörungen für harmlos oder könnte etwas lebensbedrohliches dahinter stecken? Mein Herz ist laut Ärzte gesund - jedoch wurde ja auch noch nie so eine ES oder das Flattern festgehalten. Empfehlen Sie mir nochmals weitere EKGs bzw. Untersuchungen oder raten Sie mir, mir einfach keine Sorgen mehr zu machen und es einfach zu akzeptieren und damit zu leben? Kann ich - außer Magnesium und Sport - noch etwas tun, um die ES los zu werden?
Wenn ich mir sicher sein könnte, dass die ES nicht lebensbedrohlich sind, wäre ich vielleicht beruhigter.

Um Ihre Einschätzung wäre ich sehr dankbar. 

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03.01.2019, 10:32 Uhr
Antwort

kleiner Nachtrag:
Vor Arztbesuchen wegen meinem Herz, Untersuchungen und EKGs habe ich sehr Angst. Natürlich wäre ich froh, Sie könnten das alles als harmlos einstufen, da bereits untersucht, selbst wenn die ES noch nie aufgezeichnet wurden. Ich hoffe natürlich auf beruhigende Worte, bitte jedoch natürlich um eine ehrliche Einschätzung.
Vielen Dank!

Lifeline Gesundheitsteam
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07.01.2019, 09:27 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo panem,

ich hoffe sehr, dass ich Sie beruhigen kann. Es ist tatsächlich so, dass sehr viele Menschen Extrasystolen haben. Die meisten Menschen haben Glück und bekommen davon nichts mit. Leider gibt es aber auch einige Patienten wie Sie, die Symptome verspüren. Wenn Ihr Herz gesund ist und darauf deuten all die unauffälligen Untersuchungen, die bei Ihnen schon gemacht wurden, hin, dann sind diese Extrasystolen nicht gefährlich. Es gibt ganz verschiedene Faktoren, die Extrasystolen auslösen oder verstärken, dazu gehört unter anderem, wie in Ihrem Fall auch Streß, Angst und psychische Belastungen. Das Beste wäre also, wenn Sie versuchen Techniken zu erlernen, die Ihnen helfen diese Situationen im Vorfeld besser vorzubeugen. Wenn Ihr Herz sonst gesund ist, sind aber auch Phasen in denen die Extarsystolen verstärken auftreten nicht gefährlich. Wenn Sie die Symptome im Alltag zu sehr belasten kann man eine medikamentöse Therapie mit Betablockern versuchen. Das müssen Sie dann aber mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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