Avatar

Vorhofflimmern

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

03.07.2019 | 19:29 Uhr

Guten Tag liebes Team,

nach einem Zwischenfall sind 2-3 Fragen offen geblieben,  die ich gerne stellen möchte.

Ich, m, 44, hatte erstmalig eine Tachyarr. abs. bei VHF. Frequenz +/- 140, nach Betablockergabe durch den Notarzt und einer Nachgabe in der Ambulanz war der Spuk nach ca. 2 Stunden vorbei. Während des Vorfalls natürlich Angst, subjektiv etwas Atemnot und Druck auf der Brust.

Ergebnisse im KH: Blutbild unauffällig, Herz-ultraschall alle Kammern/Vorhöfe etc. unauffällig und normgerecht, Langzeit-EKG und -Blutdruck auch absolut unauffälig. Kein Diabetes, kein Bluthochdruck, aber ca. 10 kg zu viel auf den Rippen. Mangels Risikofaktoren wurde nach irgendwelchen Scores (0 Pkt.) von Therapien mit Blutverdünnern und Rythmus-Medik. abgesehen. 

Meine offenen Fragen: Ist damit zu rechnen, dass sowas erneut auftritt? Oder kann sowas auch einmalig sein. Muss ich beim Sport jetzt irgendwas beachten? Und meine größte Sorge: Kann sowas in ein Kammerflimmern übergehen bzw. kann sowas jetzt direkt kommen?

Ich hatte in den letzte 1,5 Jahren massiv Stress. Kann Stress das "Fass zum Überlaufen " bringen und in einem VHF enden?

Vielen Dank schon mal.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

1
Bisherige Antworten
Avatar
Beitrag melden
04.07.2019, 12:04 Uhr
Antwort

ein nachtrag: habe OSA und schlafe meist mit cpap/Maske. an dem Abend nicht, das VHF war dann beim hochschrecken aus dem schlaf da. kenne das schon, dass ich ab und zu mit Herzrasen und nach luft schnappend aufschrecke, wenn ich ohne Maske einschlafe. kann das auch in Form eines vhf "ausarten"? ansonsten fällt mir als Laie nicht viel ein, wenn man als "herzgesund" gilt?!

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
15.07.2019, 09:27 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo mattes75,

Vorhofflimmern ist die häufigste tachykarde (=schnellschlagende) Herzrhythmusstörung. Je nach Dauer und Auftreten kann man das Vorhofflimmern unterteilen. So wäre das bei Ihnen ein sogenanntes paroxysmales Vorhofflimern, also eines das wieder in den normalen Rhythmus zurückspringt. Die Ursachen für ein solches Vorhofflimmern können sehr verschieden sein. In der Hälfte der Fälle ist die Ursache aber unklar, vor allem wenn sonst alle Untersuchungen ohne krankhaften Befund sind. Man kann also nur vermuten, was das Vorhofflimmern ausgelöst haben könnte, so dass es möglich ist, dass Streß eine Rolle dabei spielt. Durch das Einschlafen ohne Maske, kann man auch sagen, dass dadurch für den Körper Streß entsteht. Aber wie gesagt, ob das tatsächlich mit dem Vorhofflimmern im Zusammenhang steht bzw. dieses auslösen kann, kann man nur vermuten. Selten kann ein Vorhofflimmern in ein Kammerflimmern übergehen, dies ist besonders beim paroxysmalen Vorhofflimmern sehr unwahrscheinlich. Wenn also auch alle anderen Untersuchungen ohne krankhaften Befund waren, kann es durchaus sein, dass dies ein einmaliges Ereignis war. In diesem Fall müssen Sie auch in der Regel nichts weiter beachten, auch nicht beim Sport. Eventuell kann es sinnvoll sein, wenn Sie nicht schon einen behandelnden Kardiologen haben, sich einen niedergelassen Kollegen zu suchen. Mit dem können Sie dann in Ruhe die Ergebnisse aus dem Krankenhaus besprechen und klären ob und welche Schritte sinnvoll sind. Auf einen solchen Termin muss man in der Regel etwas warten, was aber nachdem was Sie schreiben, kein Problem ist. Natürlich immer vorausgesetzt, dass es nicht wieder zu einem akuten Ereignis kommt. 

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

Avatar
Beitrag melden
15.07.2019, 10:52 Uhr
Antwort

danke für ihre Informationen. das beruhigt mich schon mal etwas.

mit dem Kardiologen hatte ich kurz telefoniert, dem lag der Bericht aus dem Krankenhaus vor, ich soll da in 2-3 Monaten zur Kontrolle hin. da alle Werte und das Ultraschall vom Herzen ohne Befund sind und das vorhofflimmern nach 2 Stunden vorbei war sieht er keine Notwendigkeit für eine Medikation bzgl. Rhythmus oder blutverdünnung. ich nutze auch die cpap-maske jetzt noch gewissenhafter und hoffe, dass ich damit ein weiteres Ereignis vermeiden kann. 

meine Sorge ist halt, dass es durch dieses erwignis jetzt chronisch wird und immer wieder kommt?! :-/

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
18.07.2019, 06:09 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo mattes75,

da man die genaue Ursache nicht weiß, kann man leider nicht genau sagen ob sich ein solches Ereignis wiederholen kann oder wird. Es ist aber auch möglich, dass es einmalig ist. Versuchen Sie sich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren und gehen erstmal davon aus, dass es einmalig war. Eine zu starke Konzentration darauf kann Stress verursachen und der widerum die Symptome verstärken. Sollte es tatsächlich häufiger auftreten, kann man ja immer noch eine Therapie beginnen, das ist kein Problem.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Herz und Kreislauf
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.