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Steil- bzw. Rechtstyp

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

16.09.2016 | 09:37 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich (w, 28, schlank, Nichtraucher) habe seit einem Jahr auffällige EKG´s. Das erste EKG in meinem Leben wurde mir letztes Jahr aufgrund von Verdacht auf Myokarditis gemacht. Auffällig sind  bei mir (nur) die Ruhe-EKG´s - mal bin ich ein Steiltyp, mal ein Rechtstyp (immer um die 90). Habe meistens neg. T in II, III, V1, St-Senkung in V4-V6. Ich habe vor einem Monat LZ-EKG, Belastungs-EKG und Herzultraschall bekommen - alles ohne Befund. Der Arzt meinte, es müsste keine weitere Diagnostik gemacht werden. Woher meine Auffälligleiten im Ruhe-EKG kommen, konnte mir seit einem Jahr niemand genau beantworten. 

Ich habe dadurch eine Herzneurose entwickelt, weil ich nicht weiß, warum ich solche Ruhe-EKG´s aufweise. Hat dieser Steiltyp/rechtstyp dann bei  mir irgendeine Relevanz?

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Lifeline Gesundheitsteam
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29.09.2016, 13:54 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wenn all die gemachten Untersuchungen keinerlei pathologische Befunde ergeben hat, kann ich Ihrem behandelnden Arzt zustimmen, dass keine weitere Diagnostik durchgeführt werden muss.

Der Lagetyp des Herzens bezeichnet die Lage der elektrischen Herzache und ist etwas anderes als die anatomische Lage des Herzens im Brustkorb, auch wenn der Lagetyp von der Morphologie und Topographie mitgeprägt wird. Prinzipiell kann man also auch nicht sagen, dass ein Lagetyp per se absolut normal ist oder absolut pathologisch.

Der Steiltyp ist bei jüngeren Erwachsenen besonders mit schlankem Körperbau, häufig physiologisch, also normal.

Ursachen für eine Abweichung der elektrischen Herzachse "nach rechts" und damit für den Steil- und Rechtstyp können auch eine Rechtsherzbelastung und Rechtsherzvergrößerung, ein Seitenwandinfarkt oder eine Infarktnarbe sein. Dies alles wurde aber mit den diversen Untersuchungen bei Ihnen ausgeschlossen, so dass man von einem physiologischen Steil- /Rechtstyp ausgehen kann.

Ähnlich verhält es sich mit dem negativen T. In V1 darf die T-Welle prinzipiell negativ sein und hat keinen pathologischen Wert. Die Negativierung der T-Welle in den anderen Ableitungen muss man immer in Zusammenhang mit dem dazugehörigen QRS-Komplex sehen. Ist der dazugehörige QRS-Komplex überwiegend negativ, so darf auch die T-Welle negativ sein, was man dann "Konkordant negatives T" nennt. Eventuelle pathologische Ursachen für diese Negativierung wurden ebenfalls mit den Untersuchungen bei Ihnen ausgeschlossen.

Im Moment gibt es also keinen Grund zur Besorgnis. Es könnte hilfreich sein für Sie, wenn Sie sich einen Hausarzt suchen, alles mit Ihm besprechen und vielleicht einmal im Jahr einen Gesundheitscheck durchführen lassen.

 

Mit feundlichen Grüßen,

Lifeline Gesundheitsteam

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