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Herzfrequenz bei Bisoprolol: Ab wann gefährlich?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

07.07.2015 | 14:51 Uhr

Sehr geehrter Herr Schaps, 

ich habe schon einmal geschrieben und habe eine sehr hilfreiche Antwort erhalten, so dass ich Ihnen heute mit einer Nachfolgefrage schreibe.

Hintergrund:

- männlich, 35, NR, regelmäßig Sport, BMI 22, kein Diabetes, gute Blutfettwerte (HDL 75, LDL 85, Tri < 50 beim letzten Labor)

- Herzwand grenzwertig verdickt (11-12mm; seit 10 Jahren stabil)

- instabiler Blutdruck (vor allem nervositäts- und persönlichkeitsbedingt) seit 10 Jahren mit Bisoprolol 5 mg gut eingestellt (Bradykardie unter Bisoprolol; im Mittel tagsüber 50 bis 55; BD: im Mittel 125/75)

- vor ca 6 Monaten mehrere Episoden mit sehr niedrigem Blutdruck (bis zu 105/50), Schwindel und Atemnot (Genese unklar; eventuell durch Bisoprolol-bedingte zu starke Absenkung der Frequenz und des Blutdrucks; kein Asthma; keine organischen Auffälligkeiten laut Pneumologe, Kardiologe und HNO-Arzt, die die Symptome erklären könnten)

- danach Versuche mit niedrigerer Bisoprolol Dosis sowie anderen Blutdrucksenkern, auch Nebivolol 5 mg; Ergebnis in allen Szenarien: Puls höher, subjektives Herzrasen, Blutdruck wieder grenzwertig erhöht (in jedem Fall deutlich höher als unter Bisoprolol 5mg).

Nun seit 2 Wochen wieder ein Versuch mit Bisoprolol 5mg, da dies (subjektiv und von der objektiven Blutdrucksenkung) am besten bzw. als einziges zu wirken scheint.

Ergebnis:

Blutdruck besser bzw. gut, aber Frequenz runter auf 50, manchmal früh morgens oder abends 40 bis 45; nachts bis runter auf 35. Manchmal (leichte) Atemnot und Schwindel.

Mein Hausarzt sagt nun:

Kein Bisoprolol; Frequenz viel zu niedrig, fast schon im Schrittmacherbereich, aber eben Medikamenteninduziert. Bedenklich wäre der niedrige Puls; Gefahr für Herztod.

Mein Kardiologe sagt:

Niedriger Puls kann lästig sein, aber nicht gefährlich. Dürfte sogar mal auf 30 runtergehen. EKG, Belastungs-EKG, Echo sind normal, außer eben der Bisoprolol-induzierten Bradykardie (komme selbst bei 300 Watt nicht auf meine Zielfrequenz im Belastungs-EKG) und der grenzwertigen Herzwanddicke. Wenn ich mich mit Bisoprolol 5mg gut fühle, kann ich ruhig weitermachen.

Ich bin mir nun sehr unsicher, was ich machen soll, denn einerseits möchte ich einen gut eingestellten Blutdruck haben (keine Lust auf Spätfolgen in 10 Jahren oder so), andererseits möchte ich auch nicht, dass die Frequenz so stark runtergeht, dass es gefährlich wird. Für mich persönlich würde ich lieber etwas Schwindel und Atemnot unter Bisoprolol in Kauf nehmen, aber natürlich nur, wenn es medizinisch unbedenklich ist und die unterschiedlichen Einschätzungen verunsichern mich.

Ich weiß, wie schwer eine solche Ferneinschätzung ist, aber vielleicht könnten Sie mir eine Einschätzung geben bzw. haben Sie noch eine Idee, was ich machen könnte.

Herzlichen Dank und freundliche Grüße

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Schaps
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10.07.2015, 20:42 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ich teile hier eher die Meinung Ihres Kardiologen.

So lange Sie bei der Bradykardie keine Symptome, wie Schwindel verspüren, kann eine niedrige Herzfrequenz nur gesund für Ihr Herz sein.

in Ihrem Fälle überwiegen die Vorteile der guten Blutdruckeinstellung.

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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