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Herz kurz aus dem Takt

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

14.10.2019 | 16:20 Uhr

Sehr geehrter Expertenrat,

seit fast einem dreiviertel Jahr leide ich mittlerweile unter Extrasystolen. Ich hatte zuvor nie Probleme mit dem Herzen, bis ich eines Tages plötzlich diese furchtbaren Herzstolperer wahrnahm. Da die Symptomatik bei mir sehr stark war erzeugten die ES auch große Angst bei mir, an einer enrsthaften Erkrankung zu leiden. Von meiner Hausärztin und von einem Kardiologen wurde ich daraufhin intensiv untersucht (Kurzzeit-EKG, 2 mal Langzeit-EKG, Belastungs-EKG, Echokardiographie) und einmal war ich auch in einer Notaufnahme (Kurzeit-EKG, Bluttest), aufgrund einer Panikattacke mit sehr starken ES. 

All diese Untersuchungen bescheinigten mir ein organisch gesundes Herz. Gefunden wurden lediglich die besagten Extrasystolen (auf dem letzten Langzeit-EKG waren es 200 monomorphe ventrikuläre (davon Hälfte vorzeitig) und 100 supraventrikuläre. In Notaufnahmen-Kurzeit-EKG wurden mir zudem ein inkompletter Rechtsschenkelblock und ein Steiltyp diagnostiziert. Die ES treten bei mir vor allem nach sportlicher Betätigung und größeren Mahlzeiten auf, bzw. nehmen dann zu.

Aufrgund all dieser Untersuchungen ging ich davon aus, dass ich mir keine weiteren Sorgen mehr machen müsste und konnte die störenden ES eigentlich schon recht gut tolerieren. Oft nahm ich diese sogar gar nicht mehr wahr. Seit einiger Zeit sind jedoch andere Missempfindungen hinzugekommen, die mich wieder sehr beunruhigen. Dazu gehören erstmal leichte Stiche, die ab und zu aus Richtung herzen zu kommen scheinen. Schlimmer ist aber etwas anderes. Bereits einige wenige Male nahm ich ein seltsames Gefühl am Herzen war, dass ich nicht genau zuordnen konnte, bevor es wieder verschwunden war. Gestern konnte ich dann aber einen solchen Moment genauer beaobachten, da ich gerade mienen Puls nach einer Radtor maß und dabei auch genauer auf mein Herz achtete. Dabei schien das Herz plötzlich durcheinader zu geraten. Es holperte, rumpelete, ruckelte und fühlte sich unregelmäßig an. Die Symptomatik war dabei vollkommen anders als bei den gewohnten Extrasytolen, Lediglich am Ende dieses Vorgangs war der typische starke Schlag wie nach einer ES zu spüren, bevor das Herz plötzlich wieder ganz normal weiterschlug. Der Puls war dabei nicht rasend, aber schon recht hoch (ich schätze so etwas über 100). Andere Symptome wie Schwindel etc. hatte ich dabei nicht, außer vielleicht eine kleine Hitzewallung. Das ganze hat mich aber außerordentlich beunruhigt. Ich habe Angst, dass es sich dabei um eine gefährliche Rhythmusstörung, wie etwa eine Kammer-Tachykardie gehandelt hat. Kann man dies denn alleine von der Wahrnehmung ausschließen, verursacht dieses andere oder schlimmere Symptome? Am selben Tag hatte ich später noch ein weiteres unagenehmes Erlebnis. ich spürte plötzlich ein pulsierendes Kribbeln in den Fingern und ein allgemeines Unwohlsein bezogen auf das Herz. Diese begann dann immer schneller zu schlagen, bis ich es in den Ohren hämmern hörte und ich Panik bekam, bis es regelrecht raste. Dabei schlug es extrem stark, aber gleichmäßig und nachdem ich mich versuchte zu beruhigen und tief durchatmete sank der Puls bald wieder langsam. Mein Blutdruck-Messgerät bescheinigte mir außerdem einen mit 150 zu 90 hohen Puls, der Wohl zum Höhepunkt dieses Anfalls noch höher war. Im Nachhinein habe ich mir dieses Erlebnis als Panikattacke erklärt, gerade da der Puls nach Beruhugung wieder langsam absank. Eine starke Beunruhigung bleibt aber, gerade im Zusammenhang mit vorigem Erlebnis.

Ich mache mir nun Sorgen, dass die Ärtze etwas übersehen haben könnten (ist das bei so vielen Untersuchungen denn auszuschließen?) und habe Angst, dass ich irgendwann einen Herzstillstand oder ein Kammerflimmern erleiden könnte. Im Internet bin ich im Zusammenhang mit meinem inkomletten Rechtschenkelblock außerdem auf das Stcihwort Brugada-Syndrom gestoßen, was mich ebenfalls beunruhigt hat. Wenn ich das richtig verstanden habe kann dieses ja auch bei organisch gesundem Herzen auftreten und ist schwer zu diagnostizieren. Außerdem treten ja dort die Rhythmusstörungen immer in der Phasen auf, wenn sich das Herz erholt - was bei mir ja auch der Fall zu seien scheint. Bei meinem Bruder (serh sportlich) wurde außerdem in einer Dienstfähigkeits-Untersuchung mal ein Rechtschenkelblock diagnostiziert, den die Hausärztin dann in einem weiteren EKG aber nicht bestätigen konnte. Als Jugendlicher hatte er auerdem mal einen sletsamen Anfall bei dem er meinte keine Luft zu bekommen. Das macht mich ebenfalls stutzig - da Brugada ja eine erbliche Krankheit ist. Allerdings gibt es weder unerwartete Todesfälle oder Ohnmachtsanfälle in der Familie.

Nun bin ich sehr verunsichert, ob ich weitere Untersuchungen in der Richtung brauche. Wenn so ein Brugada-Syndrom bei mir vorhanden wäre, hätte man es dann in den bisherigen Untersuchungen erkennen müssen? Kann ich sicher sein, dass ich keine gefährliche Rhytmus-Störung wahrgenommen habe oder dass cih eines Tages einfach tot umfalle? Ich will meine Hausärztin auch ungern mit unnötigen Untersuchungen belasten, da sie mir ja auch gesagt hatte, dass ich mir keine weiteren Sorgen machen müsse.

Ich hoffe sie können mir mit Rat weiterhelfen.

Freundliche Grüße

 

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