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Frage zu ACE Hemmer und Sport nach Infarkt

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

25.10.2019 | 10:49 Uhr

Guten Tag,

 

Kurze erläuterung zur verlaufsgeschichte (männlich, sportlich, 180, 82kg, 35 Jahre) :

ich hatte im April diesen Jahres einen Herzinfarkt. Nach dem ersten MRT wurde mir noch einige Auswurfleistung der linken Herzkammer von 53% diagnostiziert.

Nach weiteren Untersuchungen stellte man fest dass ich einen vorhofseptumdefekt habe welches im Anschluss  mit einem okkluder  verschlossen wurde. Man ging also von einem embolischen herzinfarkt aus, ansonsten habe ich keine Verschlüsse oder verkalkungen. 

Im Anschluss ging ich auf Reha und hatte dort beim Joggen Ende Juli eine Synkope. Ein erneutes MRT Anfang August ergab dass meine Narbe größer geworden ist und ich noch eine Auswurfleistung von 46% habe.

Die kammerRhythmusstörungen (tachykardie) die die Synkope ausgelöst haben wurden im Krankenhaus mit einer Ablation behandelt und sollen nun nicht mehr auftreten.

Ein drittes MRT zur Verlaufskontrolle ergab nun Ende Oktober dass sich der Zustand konsolidiert hat und ich weiterhin bei 46% AuswurfLeistung bin.

Meine Fragen:

1. Nach der Verlaufskontrolle der Ablation bei der keine Rhythmusstörung Störungen mehr induziert werden konnten wurden meine medikamente nun von Betablockern auf ACE Hemmer umgestellt.  ich bin noch ziemlich jung und so soll diese ACE Hemmer nun mein Leben lang nehmen. Nach einigen Recherchen habe ich im Internet herausgefunden, dass bei der permanenten Einnahme ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs besteht und man eher zu sartan greifen soll, da dieses weniger Nebenwirkungen aber wohl die identischen blutdrucksenkenden Wirkungen hat. Ist es sinnvoll den sartan zu bevorzugen und es beim. Arzt einzufordern? 

2. Wie sieht es nun für mich mit Sport aus. Verkalkungen habe ich keine, der restliche herzmuskel ist intakt. 46% Auswurf, kann ich wieder versuchen Kraftsport wie zuvor zu machen oder sogar fussball spielen? Aktuell habe ich oft das Gefühl von atemproblemen was manchmal spürbar ist und manchmal gar nicht vorhanden ist, evtl liegt dies an den Medikamenten (beta blocker metoprolol)? 

 

Ich freue mich sehr  über eine Antwort. 

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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28.10.2019, 00:16 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Chris.184,

wir wollen Ihre Fragen gerne versuchen zu beantworten.
1. ja, es stimmt, dass ACE-Hemmer das Lungenkrebsrisiko eventuell steigern. Allerdings im Vergleich zu anderen Risikofaktoren wie Rauchen nur gering.
Leider hat jedes Medikament Nebenwirkungen, Sie können aber durchaus mit Ihrem Arzt darüber sprechen und im mitteilen, dass Sie ein Sartan bevorzugen würden.

2. Sie sollten sogar Sport machen. Überfordern Sie sich nicht abprubt, halten Sie regelmäßig Rücksprache mit Ihrem Arzt. Das Atemnotgefühl kommt am ehesten daher, dass Ihr Herz es (noch) nicht immer schafft, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen, was ja den Sauerstoff transportiert. Deshalb das Gefühl des Sauerstoffmangels. Metoprolol ist langfristig nach einem Herzinfarkt gesund für das Herz und sollte eingenommen werden, auch wenn es die Leistungsfähigkeit erst einmal beeinträchtigen kann.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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10.11.2019, 17:12 Uhr
Antwort

 vielen Dank für die Antwort.

Das mit der Einnahme der Medikamente hat sich mittlerweile etwas eingependelt und ich verspüre nur noch an einigen Tagen dieses komische Gefühl im Hals dass mich ab und zu blockiert, vergleichbar mit einer Drosselung bei einem Auto. Denn selbst wenn ich dies verspüre ist das Herz immer schön im Rhythmus und ich habe keine systolen.

Am kommenden Montag ist es nun so weit und ich erfahre in Bad neustadt ob ich einen ICD benötigen werde oder nicht. Die Zeichen stehen aber nach meiner ablation im September gut. 

Meine Frage ist nun, wie geht es weiter, wenn ich nun erfahre kein ICD benötigt. Ich würde gerne wieder in den Alltag kommen und auch wieder regelmäßig mein krafttraining machen (anfangs sicherlich noch sehr moderat). Ich merke aber dass ich eine Hilfestellung benötige für exakt diese Übungen und Belastung. Eine Reha kommt für mich nicht mehr in Frage (musste nach synkope abgebrochen werden und war für mich als 35 jähriger nicht das richtige).

Gibt es ambulante Lösungen die mit mir gezielter vorgehen Richtung kraftbelastung?

 

Nochmal kurz meine wichtigsten Daten:

Embolischer infarkt wegen vorhofseptumdefekt (okkluder eingesetzt) 

Aneurysmabildung an linkem ventrikel

Nach Remodelling EF 46% linker ventrikel

Keine stenosen (keine koronare herzerkrankung)

 

Vielen Dank für Lösungsvorschläge

Lifeline Gesundheitsteam
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11.11.2019, 22:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Chris.184,

die effektivste Methode ist tatsächlich leider einfach nur "üben". Möglicherweise können Ihnen bei ersten Übungen Physiotherapeuten helfen. Allerdings ist es langfristig nur mit einer körperlichen Anpassung an die Umstände möglich, dass Sie wieder Sport machen können. Eine Leistungssteigerung sollte deshalb langsamer als gewohnt passieren. Zwar kann Ihr Körper mit den Muskeln wie gewohn wachsen, vergessen Sie aber nicht, dass Ihr Herz durch den Schaden nur in bestimmten Bereichen sich anpassen kann und deswegen länger braucht. Wenn Sie das immer bedenken, sollte es möglich sein, dass Sie mit Ihrem gewohnten Training langsam weitermachen können. Eine Reha hat natürlich den Vorteil, dass dort die Anpassung unter medizinischer Überwachung passieren kann.

Wir hoffenm, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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