Liebes Experten-Team,
ich bin weiblich, 34 Jahre alt, 166 cm, 63 kg und Mutter zweier Kinder (1 und 3,5 Jahre alt)
Anfang Dezember 2018 habe ich mich einer EPU mit Ablation unterzogen.
Bereits seit etwa 2002 hatte ich in sehr unregelmäßigen Abständen (so, dass in 2 LZEKGs nie etwas aufgezeichnet werden konnte) immer wieder Tachykardien, die i. d. R. nach ca. 30-60 Sekunden vorüber waren und die ich selbst - allein durch tiefe ruhiges Einatmen - unterbrechen konnte.
Ende Oktober 2018 hatte ich plötzlich eine über eine Stunde anhaltende Tachykardie. Zunächst dachte ich an eine Panikattacke (ich hatte 2000 eine Angststörung, die allerdings seit 2001 ruhte... eine Panikattacke war allerdings aufgrund eines extrem aufreibenden Jahres und starkes Stress an eben diesem Tag nicht sehr abwegig). Der gerufene Hausarzt alarmierte schließlich jedoch den Kardiologen bzw. den Notarzt, da der Puls permanent zwischen 135-190 bpm schwankte). In der Uniklinik konnte schließlich nichts mehr festgestellt werden.
Im Abstand von 1,5-2,5 Wochen folgten weitere Anfälle (in der Regel verbunden mit stressigen Situationen - die Angst hatte mich seit dem ersten Anfall allerdings auch fest im Griff). Die Aufzeichnungen der Uniklinik konnten jedoch keine klare Aussage zu Entstehungsort etc. machen. Aus diesem Grund wurde die EPU vorgeschlagen.
Leider wurde ich während der EPU nicht sediert, um ansprechbar zu sein. Nach diversen Manövern und unendlichen Minuten, die die Tachykardie nicht auslösten, wurde mir ein adrenalinartiges Medikament (oder Adrenalin selbst?) verabreicht, was den gewünschten Erfolg brachte.
Die Diagnose lautete Vorhofflattern. Sehr ungewöhnlich für ein so junges Herz und wahrscheinlich Resultat einer embryonalen Fehlentwicklung.
Eine Woche nach der Ablation hatte ich eine erneute Tachykardie. Daraufhin bekam ich einen Betablocker verschrieben, den ich für die folgenden drei Monate einnehmen sollte, um das Herz zu unterstützen. Seitdem hatte ich Ruhe - zumindest vor den Tachykardien.
Seit Mitte/Ende Januar - also rund 6 Wochen nach der Ablation - leide ich nun in unregelmäßigen Abständen unter ES. Den Betablocker habe ich vor etwa 4 Wochen abgesetzt.
Lange Rede gar kein Sinn... :-)
Nun zu meinen Fragen (das sind leider nicht sehr wenige - ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich bereits einen Termin bei meinem Kardiologen habe. Dieser ist aber erst im Juli...)
Ich gehe davon aus, dass die ES Folge der Ablation sind. Ist dies ein vorübergehendes Phänomen, die sich im Laufe der Zeit wieder regulieren, sobald die gesetzte Narbe vollständig ausgeheilt ist und das Herz wieder seinen Takt gefunden hat?
Da ich mich (leider!!! - sicher auf Grund der Geschichte aber auch auf Grund der entwickelten Herzneurose in Zusammenhang mit meiner Angststörung) sehr beobachte und sehr in mich hinein höre, habe ich festgestellt, dass dieses Herzstolpern vermehrt in Folge von Stress und Ärger aber auch in Zusammenhang mit Erschöpfung auftritt. Ist das möglich?
Ich weiß, so sagt es einem jeder Mediziner, dass die ES bei einem gesunden Herzen unbedenklich sind. Ich empfinde sie aber als ausgesprochen unangenehm und beängstigend!
Außerdem habe ich durch das Tragen meiner jüngsten Tochter enorme Verspannungen im Rücken und im linken Brustbereich. Auch eine Blockade der BWS macht mir Probleme. Kann dies ebenfalls zu vermehrten ES führen?
Unabhängig von den ES ist mir aufgefallen, dass ich schon bei geringer Belastung, z. B. wenn ich mit meiner Tochter die Treppe steige, einen Puls von etwa 130 bpm habe. Nun war es schon immer so, dass mein Puls auch beim Sport immer eher hoch war (dabei habe ich mich nie unwohl oder außer Puste gefühlt) aber auch schnell wieder runter ging (das ist auch heute noch der Fall).
Kann ich davon ausgehen, dass mein Puls aus Gründen des mangelnden Trainings (ich habe nun seit Oktober 2018 kein Kardiotraining mehr gemacht) durch geringe Belastung so hoch schießt?
Kann ich mein Herz durch regelmäßiges Kardiotraining vor vermehrten ES schützen?
Ein Belastungs-EKG wurde bislang nicht gemacht, soll aber im Juli (auf meinen Wunsch hin) gemacht werden.
Herzlichen Dank für Ihre Antwort und beste Grüße!