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Bigeminus und Extrasystole bei Belastung

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

11.01.2015 | 21:21 Uhr

Hallo Herr Schaps,

meine Vorgeschichte: Ich bin 47 und leide an einer hypochondrischen Angsterkrankung seit ca. 10 Jahren (seit 20 Jahren Depressionen). Mein Hausarzt hatte 2012 ein EKG gemacht wegen meiner Medikation (Saroten 75, Perazin 100) und festgestellt dass ich einen linksanterioren Hemiblock habe und mir erklärt das bedeutet, dass eine "Leitung" bei mir ausgefallen ist aber das nicht weiter schlimm sei da ich noch eine "Zweite" hätte und die die "Erregung" mit übernehmen würde.

Das machte mir natürlich Angst da ich mir dann zuhause die Frage stellte was wohl passiert wenn die "zweite Leitung" auch aus fällt! Promt (hatte vorher nie Herzprobleme oder Ängste) hatte ich dann am nächsten und übernächsten Abend über Stunden Herz-Aussetzer mit denen ich dann im Krankenhaus gelandet bin. Es wurde Ultraschall, Herzkatheter (begründung Adipositas 172cm,85 kg) , EKG, Blutwerte gemacht und dabei ist rausgekommen, dass es sich um harmlose vereinzelte VES-Extrsystolen handelt.

In den darauffolgenden Monaten und Jahren hatte ich noch etliche langzeit EKG´s die alle unauffällig waren. Mitte 2014 war ich wieder stationär im Krankenaus auf grund einer hypertensiven Entgleisung mit den entsprechenden Untersuchungen, mein Blutdruck wurde mit Bisoprolol 2,5mg Tg. und Ramipril 2x5mg eingestellt. Währen dieser Zeit hatte ich immer zwischendurch einzelne Extrasystolen bemerkt die mich aber weiter nicht belastet haben.

Das letzte EKG und Herzultraschall, Blut war vor 7 Wochen in der Notaufnahme weil ich auf Levoflaxin (Perichondritis) Herzrasen bekommen habe und da war auch alles i.O. bis auf CK Gesamt von 275 (habe ich schon seit Jahren immer wieder erhöht) und CK MB von 34 laut der Arztin, die ich direckt darauf angesprochen habe, muss ich mir keine Gedanken darüber machen.

Nun zu meinem Problem: Seit 3 Tagen bemerke ich des öffteren einen Bigeminus (auch schon mal über mehrere Minuten)wenn ich mir an die Halsschlagader fühle. Immer bei niedrigen Puls (so zwischen 60 und 75). Ohne die Überprüfung an der Halsschlagader oder mit Pulsgerät merke ich davon aber nichts. Ich mache mir aber drotzdem Sorgen deswegen.

Weiterhin hat mir der Kardiologe bei dem ich die Langzeit EKG´s gemacht habe, auf die Frage hin ob es was macht wenn ich nach körperlicher Belastung in der Erhohlungsphase mehrere VES hintereinander (mit 3-4 normalen Schlägen dazwischen) habe gesagt,  dass das nichts macht solange es nicht bei der Belastung auftritt. Nun ist es so, dass ich in letzer Zeit beim strammen gehen den Berg rauf EINE einzelne Extrasystole deutlich gespührt habe, wie auch beim Ergometertraining bei 120 Watt innerhalb von 15 Minuten EINE Extrasystole gespürt habe. Muss ich mir wegen dieser 3 Sachen Sorgen machen und wieder zum Kardiologen rennen?

Auf grund meiner Angsterkrankung bin ich eh schon sehr oft bei Fachärzten unterwegs und wollte das eigentlich etwas einschränken!

Danke für ihre Antwort!

MfG Ralph

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Bisherige Antworten
Experte-Schaps
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18.01.2015, 16:58 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

diese Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten, da die Dauer dieser Episopden von vielen Faktoren abhängig ist - sogar der Psyche.

Im EKG lässt sich ledoiglich die Form und Art der Herzrhythmusstörung feststellen - aber nicht die Ursache dessen.

Mit herzlichem Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

 

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19.01.2015, 13:14 Uhr
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Hallo Herr Schaps,

ich habe mich warscheinlich etwas missverständlich ausgedrückt!

Sie haben mir geschrieben, dass man im EKG "Hinweise" auf eine Kardiomyophatie gesehen hätte und meine Frage war dazu, ob diese "Hinweise" evtl. durch den hohen Puls (110) beim EKG verdeckt/verfälscht/versteckt worden sind? Den Bigeminus hat man ja eh nicht gesehen auf Grund des hohen Pulses.

MfG Ralph Schulz

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20.01.2015, 14:07 Uhr
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Hallo Herr Schaps,

sie schreiben dass der Bigeminus bei schellen Puls überlaufen wird, gibt es auch eine Erklärung dafür dass der Bigeminus bei mir nie unterhalb von 70 Puls auftritt bzw. schlagartig weg ist?

Danke und Gruß

Ralph Schulz

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21.01.2015, 13:11 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Schaps,

ich  muss mich berichtigen, in meinem Anfangsposting habe ich geschrieben dass ein Herz Ultraschall vor 7 Wochen in der Notaufnahme gemacht wurde, ich habe heute mit der Notaufnahme telefoniert und zufällig war auch die Arztin da die das gemacht hat und mir wurde ausgerichtet, dass sie nur nach Flüssigkeiten im/am Herz geschaut hat. Somit war das letzte "richtige" Ultraschall vom Herz mitte 2014 im Krankenhaus.

Wie gesagt wurden letzte Woche zwei EKG gemacht die unauffällig waren, bis auf den hohen Puls und der Bigeminus war deshalb nicht da. Sind sie auf Grund der geänderten "Vorgaben" immer noch der Meinung dass ich mir keine Sorgen machen muss.

Je mehr ich messe und beobachte, desto mehr Sachen fallen mir auf die mir Sorgen machen. Wenn ich z.B. entspannt im Bett liege ist mein Ruhepuls bei 60, stehe ich dann auf und warte bis der Puls auf 90-100 ist durch etwas umhergehen oder ein paar Treppen steigen ist und mich dann wieder hinlege, sackt der Puls innerhalb von ca. 20 Sekunden wieder auf 60 runter und mir ist dabei auch aufgefallen beim Fühlen, dass er dabei auch größere "Sprünge" macht, also von einem Schlag auf den Anderen plötzlich spürbar langsamer wird (es ist aber auch so dass der Bigeminus der immer zwischen rein kommt und geht warscheinlich da auch mitspielt). Ist auch das normal?

Danke und Gruß

Ralph

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21.01.2015, 13:25 Uhr
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Es ist wirklich schade dass man die Beiträge nicht im nachhinein bearbeiten kann. Ich wollte ihnen noch mitteilen, dass das mit dem schnellen "Runtersacken" das Puls ist wenn ich nur kurz aufgestanden bin und gewartet habe bis der Puls hoch ist und mich dann wieder sofort hinlege. Nach längerem Stehen/Gehen braucht der Puls länger bis er wieder bei 60 ist.

MfG Ralph

Experte-Schaps
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25.01.2015, 09:23 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - ein hoher Puls macht die Interpretation eines EKG´s immer sehr schwer, so dass hier auch Hinweise auf eine Kardiomyopathie verdeckt sein können - diese sieht man aber ja auch besser im Herzecho!

Mit herzlichem Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

Experte-Schaps
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25.01.2015, 20:38 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ich verstehe Ihre Frage nicht - bei einem Puls von über 70bpm wird ein Bigeminus doch überlagert und tritt somit dann nicht auf.

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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25.01.2015, 21:57 Uhr
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Hallo Herr Schaps,

die Frage war doch ob es auch eine Erklärung dafür gibt, dass der Bigeminus bei mir unterhalb von 70 Puls nie auftritt bzw. schlagartig vershwindet wenn der Puls darunter läuft.

Danke und Gruß

Ralph Schulz

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25.01.2015, 22:08 Uhr
Kommentar

Um es noch mal anders auszudrücken; der Bigeminus ist seit 2 Wochen nur zwischen 70 und 90 Puls da. Warum oberhalb nicht haben sie mir erklärt (weil er überlaufen wird), aber warum nie unterhalb von 70?

Danke und Gruß

Ralph

Experte-Schaps
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25.01.2015, 21:01 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - ich bin auch weiterhin der Auffassung, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen.

Das der Puls beim Hinlegen absackt ist vollkommen normal und von der Natur auch so gewollt.

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

Experte-Schaps
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25.01.2015, 21:04 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - wie gesagt, ist dies auch normal so!

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

Experte-Schaps
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25.01.2015, 22:05 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ich verstehe die Frage nicht.

Der Bigeminus kann ÜBER 70 bpm nicht auftreten - da er UNTER 70 bpm auch nicht auftritt, haben Sie also gar keinen !?!?!

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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25.01.2015, 22:18 Uhr
Kommentar

Danke für ihre Antwort!

Der Bigeminus ist nur zwischen 70 und 90 Puls da! Warum nicht oberhalb ist klar aber warum nicht unterhalb z.b. bei 60 Puls?

Danke und Gruß

Ralph

Experte-Schaps
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29.01.2015, 20:38 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

dies ist ungewöhnlich und ließe sich am ehesten im Langzeit-EKG klären.

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps 

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06.02.2015, 14:08 Uhr
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Hallo Herr Schaps,

ich habe ihren Rat angenommen und ein Langzeit EKG machen lassen. Heute ist der Befund beim Hausarzt angekommen.

Es wurden nur 60 SVES "entdeckt" und keine einzige VES.

Von einem Bigeminus steht nichts drin.

Deckt sich das überhaupt mit meinen "Beobachtungen", wie Doppelschläge und Pausen danach oder den "Stolperpartien" die ich bei langsamer werdenden Puls fühle? Kann man SVES als "Unregelmäßigkeiten" überhaupt am Puls am Hals spüren?

Kann es sein, dass das was ich spüre gar keine VES sind, sondern der Puls bei mir halt etwas unregelmäßig langsamer wird, also sich z.B. das Herz bei langsamer werdenden Puls auch mal etwas mehr füllt und das dann besonders sensibele Menschen am Hals spüren können wenn der Schlag dann etwas stärker ist?

Wie groß ist die Warscheinlichkeit dass das komplette Langzeit EKG "vertauscht" wurde?

(hab schon in der kardiologischen Praxis angerufen, die sagen natürlich das sei nicht möglich, der Kardiologe selbst ist leider seit heute im Urlaub, ich möchte auch kein Zweites machen lassen da das mit meiner Angsterkrankung immer extremen Stress für mich bedeutet bis die Ergebnisse da sind)

MfG Ralph

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06.02.2015, 14:31 Uhr
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Ich habe vergessen noch zu erwähnen, dass auch ein aktuelles Herz Echo gemacht wurde und  end letzte Woche ein Belastungs EKG, alles "ohne Befund". Somit habe ich in den letzten vier Wochen ein Langzeit EKG, 5 normale EKG, Belastungs EKG und ein Herz Echo gehabt. Sollte man es dann auch mal "gut sein lassen" und sich einfach nicht mehr an den Hals langen? Bzw. wenn das alles in Ordnung war - ist es dann überhaupt warscheinlich, dass man eine schlimme Herzerkrankung  oder schlimme Rythmusstörungen hat?

Gruß Ralph

Experte-Schaps
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29.01.2015, 20:39 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Beantwortet.

Experte-Schaps
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07.02.2015, 17:35 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

häufig ist es so, dass man Extraschläge meint zu spüren, die in Wahrheit gar nicht so auftreten, da die Sinne den Herzschlag nicht so exakt aufnehmen können.

Das Langzeit-EKG kann nicht lügen, so dass die hier erhobenen Befunde Sie sicherlich deutlich beruhigen sollten. Es ergibt sich bei Ihnen ja eine nahezu unauffälliger Befund, so dass Ihre Wahrnehmung des Bigeminus Sie getäuscht haben muss. Es ist in der Tat auch kaum möglich eine Extrasystole von einem Bigeminus zu unterscheiden.

Mit herzlichem Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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