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Absetzen von Betablocker

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

24.01.2018 | 17:26 Uhr

Hallo,

meine eigentlichen Blutdruckmittel sind Candesartan/hct und Nebivolol. Ich sagte zu meiner Ärztin, dass mir das zu viele Medikamente sind und ich mit dem Blutdruck um 120/80 nicht klar komme. Mich macht das müde. Man hat mir auch Nebivolol gegeben, um meinen Ruhepuls von über 100 zu senken. 

Jetzt nehme ich seit einer Woche kein Nebivolol mehr, weil mich die Nebenwirkungen zu viel nerven. Ich merke besonders, dass ich unter Belastung schneller aus der Puste bin und mein Puls insgesamt recht hoch ist. Da aber der Blutdruck endlich wieder bei um die 140/90, manchmal auch etwas drüber oder auch drunter ist, fühle ich mich wieder besser. Habe mehr Energie als mit dem Betablocker. Muss man unbedingt die Grenzwerte der Deutschen Hochdruckliga einhalten oder geht es nicht auch darum, wie man sich am Wohlsten fühlt?

Ich frage mich, ob dieses Drama, das um zu hohe Blutdruckwerte gemacht wird, überhaupt notwendig ist bei Menschen wie mir, die keine Herz- oder Nierenerkrankungen haben. Man liest immerwieder, dass auch die Pharmaindustrie Interesse daran hat immer niedrigere Grenzwerte einzuführen. Was halten Sie z.B. von der SPRINT-Studie? 

Ich bin starker Asthmatiker und nehme auch genug Medikamente. Mein Lungenarzt sagt ich darf keine Betablocker nehmen. Kardiologe und Hausarzt verschreiben ihn mir. Wer hat denn nun recht? Ich bin da auch etwas verunsichert und habe kein gutes Gefühl dabei, wenn Ärzte so unterschiedliche Dinge sagen.

Können eigentlich auch die Kortisontabletten den Blutdruck nach oben treiben?

 

Viele Grüße

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29.01.2018, 09:49 Uhr
Antwort

Hallo,

wann werden hier wieder Fragen beantwortet?

Vielen Dank und viele Grüße

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29.01.2018, 12:08 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Guten Tag atemfrei,

vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Unser Expertenteam wird sich bald bei Ihnen melden und Ihre Frage gerne beantworten.

Bitte haben Sie noch ein wenig Geduld.

Herzlichen Dank und Grüße

Victoria Martini

Lifeline - Community-Managerin

Lifeline Gesundheitsteam
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02.02.2018, 13:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Atemfrei,

tatsächlich sind die Grenzwerte für den Blutdruck immer wieder ein Diskussionsthema. Auf der einen Seite haben Sie natürlich Recht, dass vor allem das Wohlbefinden jedes Einzelnen im Vordergrund für eine Therapieentscheidung stehen sollte. Trotzdem haben verschiedene Studien gezeigt, dass eine Senkung des Blutdruck auf unter 140 mmHg systolisch deutlich besser  vor Komplikationen schützt als eine Senkung auf Werte zwischen 140 und 160 mmHg systolisch. Die USA haben aufgrund dieser Studienergebnisse die Grenzwerte für Bluthochdruck erst im November letzten Jahres auf 130/80 mmHg gesenkt. Ob dies auch in Deutschland passieren wird, ist noch fraglich, wird aber sehr heiß diskutiert. Die SPRINT-Studie ist dabei nur sehr differenziert zu betrachten, da diese andere Messverfahren verwendet haben, als sonst in Studien üblich. Daher lautet die Kritik, dass die SPRINT-Studie eigentlich nicht die Wert unter 120 und unter 140mmHg systolisch, sondern unter 130-140mmHg und unter 150-160mmHg verglichen hat. Dies würde bedeuten, dass das Ergebniss eigentlich keine neue Erkenntnis ist und somit die radikale Einhaltung von unter 120mmHg fraglich ist. Bei aller Diskussion sind aber Leitlinien, die sich auf vernünftige Studien stützen sinnvoll, trotzdem braucht es natürlich auch Platz für individuelle Behandlung. Gerade auch in einem Fall, wie bei Ihnen, wo Begeliterkrankungen mit beachtet werden müssen. Tatsächlich sind Betablockern für Asthmatiker nicht unbedingt geeignet und sollten nur unter Kontrolle der Lungenfunktion verabreicht werden. Es ist also nicht so, dass Sie auf gar keinen Fall Betablockern nehmen dürfen, aber es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Tatsächlich ist auch einer Nebenwirkung von Kortison in der systemischen hochdosierten Langzeittherapie Bluthochdruck.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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