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„internistische bzw. kardiologische Medizin“ rund um den Sport

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

02.08.2019 | 12:37 Uhr

Guten Tag ,

ich habe ein paar Fragen aus dem Bereich „internistische bzw. kardiologische Medizin“ sowie rund um den Sport bzw. das Training. Ich hoffe dass hier jemand evtl. Fachkundige Fragen klären kann.

 

Kurz zu meiner Person. Ich bin männlich, 33 Jahre alt. Ab der Pubertät eher unsportlich. (Außer von 16 bis 18 Krafttraining). Ebenfalls seit der Pubertät eher übergewichtig und seit 10 Jahren stark übergewichtig. Mein Spitzengewicht von 145,6 kg auf 186 cm Körpergröße erreichte ich im Feb. 2019. Seit diesem Tage habe ich mich mit einer rigorosen Ernährungsumstellung (Abwechslungsreich und Vollwertig) und 3-4 mal die Woche Sport (Krafttraining und Cardio) auf 113,5 kg runter gearbeitet. Mir ist klar, dass ich immer noch übergewichtig bin, weitere 25 kg sollen noch folgen. Des Weiteren nehme ich seit ca. 10 Jahren den Betablocker Beloc Zoc 47,5 mg Mite ein. Er wurde mir in einem „aufregenden“ Abschnitt meines Lebens verordnet, ich bekam diesen aufgrund einer festgestellten Sinus Tachykardie und Bluthochdruck verschrieben. Langzeitblutdruckmessung + EKG sowie Herzecho und Belastungs EKG wurden durchgeführt. Erwähnenswert ist noch die positive Familienanamnese Väterlicherseits bzgl. KHK. Blutwerte und Cholesterin sowie Blutsalze wurden auch befundlos getestet.  Nach der oben genannten Gewichtsabnahme und dem beschriebenen Sportprogramm konnte ich jetzt den Betablocker (in Absprache mit meinem Hausarzt) langsam runter titrieren und bin derzeit bei  11,75 mg Beloc Zoc pro Tag. Nun kommen wir zu den eigentlich Fragen:

 

1)      Mein „Ruhepuls“ nach dem Aufwachen ist bei 58 BPM. Diesen Wert erreiche ich aber über den Tag nicht mehr. Ist das normal? Im sitzen auf der Couch ist er meistens so 70-75 im liegen unter 70 bzw. abends sogar eher 60.

2)      Meinen Blutdruck messe ich morgens und abends, gelegentlich auch mittags mit einem zertifizierten Gerät nach den goldenen Regeln der Herzstiftung etc.  Mein Durchschnittswert beträgt hierbei  117 / 68    P 66  Der hieraus resultierende Pulsdruck beträgt 49 im Durchschnitt. Ist dieser Wert akzeptabel? Oder deutet dieser Wert auf eine mangelnde Elastizität der Gefäße hin?

3)      Mein Puls geht bei Alltagstätigkeiten (für mein Empfinden) schnell in die Höhe Treppensteigen 110, vom Liegen ins sitzen wechseln über 100, lockeres laufen in der Wohnung 95 etc. sind diese Werte normal? Der Puls normalisiert sich binnen Sekunden, wenn die „Belastung“ abfällt.

4)      Nach dem Sport bleibt der Puls oft über Stunden leicht erhöht (ca. 90 – 100 BPM) ist dies normal? Ich fühle mich oft auch nach dem Sport ziemlich kaputt. Obwohl ich relativ intensiv trainiere, steigt mein Puls nie über 140 oder 150 und dies auch nur kurzzeitig. Der Puls beruhigt sich auch in den Satzpausen (meist 60 sec. Wieder unter 100) Die Pulserhöhung beunruhig mich jedenfalls auch mental, da ich unter der Wirkung des Betablockers immer das Gefühl hatte, gleich einzuschlafen es wirkte alles gedämpfter. Ist das jetzt ein Umgewöhnungsprozess den ich durchlebe oder bin ich auf den BB angewiesen? Nach den Cardioeinheiten (Durchschnittliche HF 130) für 30 Minuten beruhigt sich Puls nach 2-3 Minuten wieder unter 100.

Vielen Dank im Voraus

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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11.08.2019, 15:04 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo christian1986,

wir versuchen gerne Ihre Fragen zu beantworten.
1) das ist völlig normal. So entspannt wie im Schlaf (und im Liegen) ist der Körper untertags normalerweise nicht nochmal.
2) Die Werte sind sehr gut.
3) Das deutet darauf hin, dass Ihr Körper gewohnt ist, schnell auf Belstung zu reagieren. Wenn der Puls so schnell reagiert, bedeutet das, dass Sie sich schnell an die Belastung anpassen können, was wiederum auf einen guten Trainingszustand hindeutet.
4) Das ist ähnlich wie bei 3). Die maximale Frequenz von 140-150 ist akzeptabel, was ein guter maximaler Wert ist, ist interindividuell verschiedeb und lässt sich nicht ohne weiteres messen. (Sportmediziner können hier evtl. weiterhelfen, wäre aber wohl eine Privatleistung) Dass der Puls immer wieder schnell unter 100 sinkt, ist gut so. Dass er nach dem Training länger hoch bleibt bedeutet, dass das Training belastend war, was auch gewünscht ist.
Über das weitere Vorgehen bzgl. des Betablockers sollten Sie nochmal mit Ihrem Arzt sprechen. Möglicherweise kann er auch abgesetzt werden.
An sich sind die von Ihnen beschriebenen "Zustände" gut und Ihr Training scheint vorbildlich zu sein. Sprechen Sie nochmal mit Ihrem Arzt über weitere Untersuchungen (Belastungs-EKG), um festzustellen, ob das Herz selbst gut versorgt ist. Ihren Plan, abzunehmen, scheinen Sie aber gezielt und lobenswert zu verfolgen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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